München schreibt sein seniorenpolitisches Gesamtkonzept fort
Antrag
Die Stadtverwaltung wird gebeten, das letztmals 2012 veröffentlichte seniorenpolitische Gesamtkonzept fortzuschreiben, und die umfassenden Angebote und Maßnahmen für Münchner Senior*innen im Rahmen von klar definierten Zielen und Handlungsfeldern darzustellen und um notwendige neue Aspekte zu ergänzen.
Dabei ist das gesamte Leistungsspektrum für Münchner Senior*innen aufzuzeigen und die frei-gemeinnützigen Träger, der Seniorenbeirat sowie weitere relevante Expert*innen sind bei der Erstellung frühzeitig einzubinden.
Um die Skalierung und Übertragbarkeit neuer innovativer und nachhaltiger Projekte in andere Quartiere der Stadt bei Bedarf zu ermöglichen, soll eine Übersicht über aktuelle und mittelfristig geplante Maßnahmen entstehen.
Das Gesamtkonzept soll künftig in regelmäßigen Abständen überprüft und fortgeschrieben werden. Dem Stadtrat wird mit dem Konzept ein Vorschlag unterbreitet, wie dies bestmöglich erfolgen kann.
Im Rahmen dieses Gesamtkonzeptes wird die Stadtverwaltung auch beauftragt, eine Strategie zur Förderung, Teilhabe und Chancengleichheit älterer Migrant*innen zu erarbeiten und entsprechend darzustellen.
Begründung:
Die Landeshauptstadt München hat letztmalig im Jahr 2012, also vor mehr als 10 Jahren, ein derartiges Konzept vorgelegt. Eine Neuauflage ist nach einem Jahrzehnt mehr als sinnvoll; zumal die Stadt seither von starken Veränderungen geprägt wurde, vielfältige Krisen meistern musste und auch demografische Veränderungen immer stärker spürbar werden.
In einem solchen Plan werden langfristige Entwicklungsziele in der Altenhilfe festgelegt, es wird auf einzelne, kritische Teilräume eingegangen und Handlungsfelder werden klar definiert und benannt.
Wenn derzeit neue Projekte auf den Weg gebracht oder bestehende Maßnahmen fortgeführt werden, wirken diese mitunter wie singuläre Maßnahmen, obwohl sie in der Regel übergeordneten Zielen dienen. Ein seniorenpolitisches Gesamtkonzept kann hier Klarheit schaffen und die großen Anstrengungen deutlicher herausstellen. Es kann aber auch in Zeiten knapper finanzieller Ressourcen einen klaren Rahmen für die Schwerpunktsetzung in der Altenhilfe geben. Die Ergebnisse der groß angelegten Untersuchung „Älter werden in München“ aus dem Jahr 2015 enthalten wichtige Informationen, in Einzelpunkten auch teilräumliche Ergebnisse, die für dieses Gesamtkonzept genutzt werden können.
Die Landeshauptstadt München unternimmt bereits viel, um die Lebensqualität älterer Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte zu erhalten und zu verbessern. Aber auch Gutes kann noch besser werden, dies macht ein Forderungskatalog deutlich, der im November 2022 im Rahmen einer Veranstaltung der ARGE Freie und des Migrationsbeirates vorgestellt wurde. Erarbeitet wurden die Forderungen vom Arbeitskreis Interkulturelle Altenarbeit der Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege München (ARGE Freie) in Zusammenarbeit mit dem Migrationsbeirat München. Unterstützt wurden sie dabei von verschiedenen Expert*innen und Vertreter*innen der Zivilgesellschaft. Sie zeigen umfassend auf, welche Schritte notwendig sind, um die Situation älterer Migrant*innen weiter zu verbessern. Der Forderungskatalog umfasst alle relevanten Lebensbereiche von älteren Migrant*innen und enthält somit ebenfalls Anregungen, die im Rahmen des Gesamtkonzepts genutzt werden können und sich wiederspiegeln sollen.
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