Pressemitteilung | 02.02.2023

Schnelle Lösung für Studierende, Auszubildende und Schüler:innen bei der Einführung des „Deutschlandtickets“

In Zeiten, in denen viele Menschen von finanziellen Belastungen betroffen sind, wird mit der Einführung des „Deutschlandtickets“ ein wichtiges Angebot für den öffentlichen Nahverkehr geschaffen. Gerade für Studierende, Azubis und Schüler:innen sind die steigenden Preise aufgrund der Energiepreise und der Inflation ein zunehmendes Problem, da ihr Budget oft sehr knapp ist. Das Statistische Bundesamt hat dazu im November des vergangenen Jahres berichtet, dass 37,9% der Studierenden in Deutschland 2021 armutsgefährdet, waren1. Insofern ist das vergünstigte Ticket in Höhe von 49 Euro für junge Menschen durchaus attraktiv. Denn neben der finanziellen Entlastung sind viele von ihnen auf den öffentlichen Nahverkehr angewiesen, um die Schule, Universität oder die jeweilige Ausbildungsstätte zu erreichen.

Studierende, Schüler:innen und Azubis stehen vor dem Problem, dass die jeweiligen Abonnements nicht vorzeitig aufgelöst werden können. Das 365 Euro Ticket kann nur in Härtefällen gekündigt werden, der Solidarbeitrag und die IsarCard Semester werden semesterweise, also halbjährlich erbracht. Für Studierende in München wird jetzt im Februar die Rückmeldung und der damit erhaltene Solidarbeitrag fällig. Auch die IsarCard Semester muss im Zuge dessen neu erworben werden. Dadurch gibt es eine Übergangsphase bis zur bisher geplanten Einführung des Deutschlandtickets im Mai 2023, die bei Studierenden Verunsicherung auslöst.

Deshalb hat die Fraktion Die Grünen – Rosa Liste heute einen gemeinsamen Antrag mit der SPD/Volt, FDP/Bayernpartei, Die LINKE./Die Partei und ÖDP/München Liste gestellt. Darin werden der Oberbürgermeister Dieter Reiter und die MVV-Gesellschafterversammlung dazu aufgefordert, den Umstieg für junge Menschen auf das Deutschlandticket zu erleichtern. Zudem soll auch die Möglichkeit geschaffen werden das „365 Euro-Ticket“, den Solidarbeitrag bzw. die IsarCard Semester beim Kauf eines Deutschlandtickets monatlich zu verrechnen.

Clara Nitsche, stellvertretende Fraktionsvorsitzende sagt dazu: „Bei den aktuell stark steigenden Preisen ist es vor allem auch für junge Menschen nicht einfach, sich über Wasser zu halten. Ich freue mich sehr über die Einführung des Deutschlandtickets. Es darf aber auf keinen Fall – auch nicht in einer Übergangsphase – dazu kommen, dass junge Menschen mehr Geld für den öffentlichen Nahverkehr ausgeben als z.B. ein Unternehmensberater mit 6-stelligem Jahresgehalt, für den monatlich kündbare Tarife zur Verfügung stehen. Deshalb beauftragen wir heute den Oberbürgermeister, mit dem MVV eine Lösung zu erarbeiten wie eine Schlechterstellung junger Menschen vermieden werden kann!“

Bei der letzten Tariferhöhung des MVG wurden Auszubildende, Schüler:innen und Menschen mit einem Sozialticket von weiteren Erhöhungen ausgenommen. Dies war bei den Studierenden jedoch nicht der Fall. Für sie sind die Preise weiter gestiegen. Eine schnelle Lösung ist insbesondere für sie erforderlich.

1 Statistisches Bundesamt (2022): „Pressemitteilung Nr. N066 vom 16. November 2022“, https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2022/11/PD22_N066_63.html (02.02.2023)