Pressemitteilung | 27.02.2025

Schleichverkehr eindämmen – Anwohner*innen schützen!

Eine schmale Straße, links und rechts Wohnhäuser und trotzdem rauschen hier bis zu 600 Autos in der Stunde durch: Navigationssysteme schicken Autofahrende regelmäßig über die Gundelindenstraße in Schwabing zum Mittleren Ring. Ein Schleichweg, der die Anwohnenden durch Lärm und Abgase belastet – und zeigt, dass Navi- und Routingdienste auch negative Seiten haben. Die Fraktion Die Grünen – Rosa Liste will Menschen in Wohnvierteln besser vor Durchgangsverkehr schützen.

Dafür gibt es zwei Ansätze, die bestenfalls miteinander kombiniert werden. Zum einen pflegt das Mobilitätsreferat bereits Kontakte zu (Auto-)Firmen, die Navigationssoftware anbieten oder in ihren Autos verbauen. Die meisten sind offen dafür, bei Streckenvorschlägen künftig smarter vorzugehen. Also nicht einfach die kürzeste Strecke von A nach B vorzuschlagen – die dann mitten durch ein Wohngebiet führen kann. Sondern zu berücksichtigen, dass Verkehr besser über die Hauptadern und fernab von Schul- oder Schleichwegen führen soll. Dieser Austausch zwischen Referat und Herstellerfirmen soll intensiviert werden.

Natürlich kann es auch sein, dass sich manche Navigationsanbieter auf den Standpunkt stellen, dass Verkehrssicherheit für Anwohnende, insbesondere Kinder, Lärm- und Schutz vor Abgasen zweitrangig ist, solange der Schleichweg am kürzesten ist. Deswegen muss die Stadt zusätzlich zu den Gesprächen auch selbst tätig werden. Eine Abkürzung mitten durchs Wohngebiet kann schnell unattraktiver gemacht werden, wenn zum Beispiel Einbahnregelungen eingeführt werden. Eine andere Möglichkeit sind sogenannte modale Filter an Kreuzungen. Hier werden Poller im Kreuzungsraum montiert, die Radelnde und Menschen, die zu Fuß unterwegs sind, einfach passieren können. Autos hingegen können nicht geradeaus fahren, sondern müssen abbiegen. Das ist ein effektives Mittel gegen Durchgangsverkehr.

Florian Schönemann, Stadtrat Die Grünen – Rosa Liste: „Wohnviertel sind für Menschen da, nicht als Durchfahrtsstraße. Navis lenken Autofahrende aber oft gerade dorthin. Abgase und Lärm belasten dann die Anwohnenden. Und es ist gefährlich, vor allem für Kinder auf ihrem Schulweg. Wenn wir die Anbieter*innen von Navigationssystemen besser ins Boot holen, können wir dafür sorgen, dass die großen Verkehrsströme dort bleiben, wo sie hingehören: auf die Hauptverkehrsstraßen. Zusätzlich sollten wir unsere Wohnviertel so gestalten, dass sie als Routen für den Schleichverkehr unattraktiv werden: mit Einbahn- oder Abbiegeregelungen, die die Anwohnenden entlasten.“