Pressemitteilung | 09.08.2011

S-Bahn-Ausbau jetzt beginnen!

P R E S S E M I T T E I L U N G

S-Bahn-Ausbau jetzt beginnen!

Die offenkundige Weigerung der Bundesregierung, für einen 2. S-Bahn-Tunnel in München 60 % der Finanzierung zu übernehmen, kommt für die Grünen im Stadtrat nicht überraschend. Die verkehrspolitische Sprecherin Sabine Nallinger bezeichnete entsprechende Meldungen als absolut glaubwürdig und nachvollziehbar: „Nach dem Scheitern der Münchner Olympiabewerbung wäre es eher eine Überraschung, wenn der Bund Fördergelder von ca. 1 Milliarde Euro ausgeben würde“

Nallinger forderte die Verantwortlichen bei der Deutschen Bahn und beim Freistaat auf, sich jetzt auf bezahlbare und rasch zu realisierende Ausbaumaßnahmen zu konzentrieren. Dazu gehörten eine Störfallanalyse, die Erhöhung der Kapazitäten durch mehr Langzüge und verbesserte Signalsteuerung, Ausbaumaßnahmen an den Außenästen sowie eine bessere Vernetzung zwischen der S-Bahn und dem restlichen ÖPNV – z.B. durch den Bau der U-Bahn nach Pasing mit der Option einer Verlängerung nach Neuaubing.

Die Forderung des CSU-Landtagsabgeordneten Erwin Huber, die Stadt solle sich mit einer halben Milliarde Euro an der Finanzierung des Tunnels beteiligen, wies Nallinger scharf zurück. Die Staatsregierung habe das Münchner S-Bahn-Netz jahrzehntelang vernachlässigt, notwendige Investitionen konsequent unterlassen und sich lieber Luftschlösser wie den Transrapid gebaut.

Sabine Nallinger: „Es darf nicht sein, dass der S-Bahn-Ausbau jetzt in einem finanziellen Bermuda-Dreieck zwischen Bund, Bahn und Freistaat verschwindet. Jetzt von der Stadt zu verlangen, sie solle für die Folgen dieses Desasters gerade stehen ist eine strukturpolitische Bankrotterklärung ohne Beispiel. Die Stadt steckt jedes Jahr viele Millionen in den Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs – die S-Bahn ist Landessache! Es gibt etliche sinnvolle Ausbaumaßnahmen, die rasch verwirklicht werden können und weit weniger kosten als ein 2. Tunnel. Auch der Südring muss jetzt wieder auf den Prüfstand – wenigstens in einer finanziell darstellbaren ‚light’-Variante. Und am Marienhof muss nach Ende der archäologischen Grabungen möglichst schnell wieder eine attraktive Grünfläche mit vielen Bäumen entstehen.“