Pressemitteilung | 29.02.2012

S 8: Grüne scheitern mit Antrag zu Alternativplanung

P R E S S E M I T T E I L U N G

S 8: Grüne scheitern mit Antrag zu Alternativplanung

Die Stadtratsfraktion Die Grünen – rosa liste hat in der heutigen Vollversammlung des Stadtrats noch einmal Alternativen zur Tunnellösung beim Ausbau der S 8 gefordert. Zwar, so Stadträtin Sabine Nallinger, sei die Tunnelvariante städtebaulich die attraktivste. Angesichts der hohen Kosten von voraussichtlich 700 Millionen Euro, die allein für die städtebauliche Entwicklung auf die Stadt zukommen, sei es aber fahrlässig, von vorneherein alle anderen Varianten auszuschließen.

Der Änderungsantrag der Grünen sollte die Stadtverwaltung daher dazu verpflichten, auch eine Alternative näher zu untersuchen, die die oberirdische Gleistrasse durch großzügige zu Grünflächen gestaltete Querungen landschaftlich einbindet. Diese Forderung fand jedoch ebenso wenig eine Mehrheit wie die nach einer geeigneten Form der Bürgerbeteiligung für dieses Projekt, beispielsweise ein stadtweites „Bürgergutachten durch Planungszellen“, um die anstehenden großen Planungen von Einzelprojekten sowie den erforderlichen städtischen Investitionsbedarf (Instandhaltung und Sanierung) in einen stadtweiten Kontext zu bringen.

Zustimmung fand der Änderungsantrag lediglich für die Forderung nach planerischer Berücksichtigung einer möglichen Verlängerung der U-Bahn in das städtebauliche Entwicklungsgebiet östlich der S-Bahnlinie München – Flughafen hinein. Die grün-rosa Fraktion verweigerte sich in der Schlussabstimmung der Tunnellösung nicht und stimmte dem Referentenantrag zu.

Sabine Nallinger: „Die Tunnellösung bietet viele Vorteile und ist sicherlich die attraktivste Variante. Angesichts des hohen Investitionsbedarfs im Öffentlichen Nahverkehr, in Lärmschutz und in städtebauliche Entwicklung wäre es aber ein Gebot der Vernunft, auch alternative Planungen näher zu untersuchen. Die Alternativlösung mit der landschaftlichen Einbindung der Gleistrasse wäre durchaus zukunftsweisend, denn es spricht alles dagegen, dass die Stadt in Zukunft all ihre Lärmschutzaufgaben durch den Bau von immer noch mehr Tunnel lösen kann. Wer von Anfang an nur die Taube auf dem Dach anvisiert und den Spatz in der Hand verschmäht, könnte bald mit ganz leeren Händen dastehen – das zeigt doch die jahrelange ergebnislose Debatte um den 2. Stammstreckentunnel nur all zu deutlich.

Was die Bürgerbeteiligung an diesem Projekt angeht, so kann das letzte Wort noch nicht gesprochen sein. Die Grünen – rosa liste werden hierzu bald noch einmal die Initiative ergreifen.“