Pressemitteilung | 26.11.2013

Rassismus bei der U-Bahn-Wache? Grüne fordern Bericht

Der Stadtratsfraktion Die Grünen – rosa liste liegen Informationen über gewalttätige Übergriffe und rassistische Äußerungen von Mitarbeitern der U-Bahn-Wache vor, die gemeinsam von der MVG (51 %) und von der Securitas GmbH (49 %) betrieben wird. Da die Berichte über Einzelfälle hinausweisen, reagierte Stadträtin Lydia Dietrich heute mit einer umfassenden Anfrage zur Lage bei der U-Bahn-Wache. Dietrich fragt nach den Ausbildungsinhalten, nach den Voraussetzungen für die Einstellung und nach der Rolle, die die MVG bei der Ausbildung und Auswahl einnimmt. Dietrich erkundigt sich außerdem, ob der MVG Beschwerden von Fahrgästen vorliegen, wie hoch der Migrantenanteil unter den Beschwerdeführern ist und wie das Beschwerdemanagement organisiert ist. Auch die Übernahme von sogenannten Schwarzen Sheriffs, der Frauenanteil bei der U-Bahn-Wache und die Bewaffnung mit Schusswaffen sind Gegenstand der Anfrage.
Lydia Dietrich: „Immer wieder erreichen uns Informationen über rassistische Entgleisungen und ein von verbaler Gewalt geprägtes Betriebsklima bei der U-Bahn-Wache. Leider haben Betroffene oft Angst, sich mit relevanten Informationen an die Öffentlichkeit zu wenden. Der Stadtrat kann diese Berichte nicht einfach ignorieren, sondern muss sich informieren lassen und die nötigen Konsequenzen ziehen.“
Der Vorsitzende der Grünen Jugend München, Dominik Krause, schlägt vor, angesichts der vielen Beschwerden die Möglichkeit ein Rückverlagerung der U-Bahn-Wache in die Stadtverwaltung in Betracht zu ziehen. Dominik Krause: „Die Beauftragung privater Dienstleistungsfirmen führt regelmäßig zu Problemen und Beschwerden über die U-Bahn-Wache. Dies ließe sich vermeiden, wenn die Stadt die Ausbildung und Personalführung wieder in die eigene Hand nähme. München braucht eine bürgernahe U-Bahn-Wache mit Verständnis für die multikulturelle Realität einer Großstadt – und keine verhinderten Rambos, die gerne Pistolen zur Schau stellen.“