Pressemitteilung | 26.05.2021

Radfahrstreifen effizient schützen – Protected Bike Lanes erproben

Die Grünen – Rosa Liste setzen sich dafür ein, Radfahrstreifen durch Schutzelemente abzutrennen und so die Sicherheit für Radfahrer*innen zu erhöhen. Konkret beantragen die Grünen – Rosa Liste heute gemeinsam mit der Fraktion SPD/Volt, baldmöglichst im Rahmen von Verkehrsversuchen sogenannte „Protected Bike Lanes“ (geschützte Radfahrstreifen) mit unterschiedlichen Protektionselementen zu erproben. Möglichst gleichzeitig sollen unterschiedliche Trennungselemente in mehreren Straßen und zu allen Jahreszeiten eingesetzt und erprobt werden, um anschließend Aufwand und Wirkung evaluieren zu können. Bezirksausschüsse, Bürger*innen, Anwohner*innen und Gewerbetreibende sollen vorab über die Erprobung informiert werden. Nach der Erprobung sollen dem Stadtrat eine Evaluation sowie ein Entscheidungsvorschlag zu den Einsatzmöglichkeiten und den verschiedenen Protektionselementen vorgelegt werden.

Protected Bike Lanes (PBLs) sind geschützte Radfahrstreifen, mit denen verhältnismäßig schnell und preiswert die Sicherheit für Radfahrer*innen erhöht und der Komfort beim Radfahren verbessert werden können. Dafür wird eine Fahrspur als Radfahrstreifen ausgewiesen und ohne großen baulichen Aufwand durch Barrieren abgetrennt, etwa durch Trennbarken, Poller, Pfeiler oder sogar Blumenkästen.

Dazu erklärt Stadträtin Gudrun Lux, Mobilitätskoordinatorin der grün-rosa Fraktion: „Verkehrswende geht oft quälend langsam. Seit vielen Jahren setzt sich die grün-rosa Fraktion für die Erprobung und den Einsatz von Schutzelementen für Radfahrstreifen ein. Bislang wurde in der Landeshauptstadt München nichts derartiges erprobt, ganz im Gegensatz zu anderen Städten. Bei diesem Versäumnis müssen wir jetzt aufholen. Wir können nicht auf jeden Radweg jahrelange warten.“

Der Stadtrat hat sich zum Ziel gesetzt, die Verkehrswende umzusetzen, tödliche Verkehrsunfälle auf null zu bringen (Vision Zero), für saubere Luft, platzsparendere Mobilität und eine klimaneutrale Stadt Maßnahmen zu treffen. Die Erprobung von geschützten Radfahrstreifen soll prüfen, inwieweit Protected Bike Lanes einen Beitrag leisten können und zwar rasch und – angesichts der wegen der Pandemie aktuell sehr angespannten Haushaltslage für eine Übergangslösung auch relevant – kostengünstig. Zudem kann geprüft werden, ob es Stellen gibt, an denen Protected Bike Lanes dauerhaft verkehrlich sinnvoll sind.

Stadträtin Gudrun Lux: „Der Stadtrat hat die Umsetzung des Radentscheids vor anderthalb Jahr beschlossen, doch es geht viel zu langsam voran. Mit den Protected Bike Lanes können wir relativ schnell Fahrspuren nicht nur als Radfahrstreifen ausweisen, sondern auch für Radfahrer*innen sicherer machen. Denn die schönsten Radstreifen nützen wenig, wenn dort Autofahrer*innen gefährlich knapp überholen, die Radfahrstreifen mit dem Kraftfahrzeug befahren oder sie als Parkplätze missbrauchen. Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, Radverkehr vom Autoverkehr zu trennen. Radwege mit einem Grünstreifen zwischen Rad- und Autoverkehr sind schön, aber das ist natürlich nicht überall möglich, geschweige denn schnell umsetzbar. Wir brauchen daher schnelle, platzsparende und kostengünstige Möglichkeiten, um zügig für mehr Sicherheit zu sorgen. Geschützte Radfahrstreifen könnten das leisten und so dazu beitragen, noch mehr Menschen aufs Fahrrad zu bringen.”