Antrag | 24.09.2021

Prinzipien der Schwammstadt auf den öffentlichen Flächen umsetzen

Das Baureferat wird beauftragt in Abstimmung mit Plan und RKU darzustellen, wie das Schwammstadtprinzip noch besser bei der Aufteilung und Gestaltung der öffentlichen Flächen berücksichtigt werden könnte. Es sollen konkreten Vorgaben entwickelt werden zur Umsetzung bei der Neu- und Umgestaltung von Straßenräumen, öffentlichen Plätzen und Grünflächen. Dabei sollen folgende Punkte berücksichtigt werden:

  • Erhöhung des unversiegelten und versickerungsfähigen Flächenanteils
  • Möglichkeiten zur Erhöhung der Wasserspeicherung und Darstellung des Potentials für die Vegetationsbewässerung
  • Darstellung der Möglichkeiten für Filterung / Behandlung von verunreinigtem Oberflächenwasser (Problematik Reifenabrieb) bei Rückführung in den Wasserkreislauf
  • Darstellung, wie Münchener Bäche und Flüsse durch Renaturierung und Gestaltung mehr Wasser speichern können und wie durch das Rückholen auf die Oberfläche die Aufhitzung reduziert werden kann.
  • Überprüfung und Anpassung der Ausführung von Standarddetails, Querschnitten, Bodenaufbauten etc.
  • Zeitnahe Umsetzung in Pilotprojekten bei laufenden Verfahren

Begründung

Die Stadt München ist eine sehr dicht versiegelte Stadt. Daher muss sie auf die veränderten Klimaeinflüsse mit deutlich mehr Wetterextremen besonders im öffentlichen Raum reagieren. Starkregen und Hitzewellen werden zunehmen. Das Prinzip der Schwammstadt, das die Stadt München bereits bei der Stadtplanung und Wettbewerben verfolgt, ist hier der richtige Ansatz. Damit wird ermöglicht, dass auch große Wassermengen gut lokal und dezentral aufgenommen und gespeichert werden und diese Speicher auch bei wenig Regen für die Vegetation und die Abkühlung der Stadt genutzt werden können.

In den öffentlichen Grünflächen kann durch Gestaltung mit Mulden und entsprechendem Bodenaufbau und Bepflanzung die Speicherkapazität von Regenwasser erhöht werden und zur Bewässerung der Bäume genutzt werden. Bei der Entwicklung von mehr Speichermöglichkeiten sind Lage und Entwicklung des Grundwassers und der vorhandenen Flüsse und Bäche zu berücksichtigen. Mehr Wasserfläche z.B. durch das Rückholen von unterirdisch verlaufenden Bächen kann für Kühlung und Bewässerung sorgen. Vorhandene Bäche und Flüsse sollten auf das Potential weiterer Renaturierungsmaßnahmen überprüft werden.

Neben einer referatsübergreifenden guten Zusammenarbeit wäre es von Vorteil, die Wissenschaft mit den in diesen Bereichen forschenden Hochschuleinrichtungen in die Entwicklung von Modellen und neuen Standards miteinzubeziehen.

Fraktion Die Grünen – Rosa ListeSPD/Volt – Fraktion
Anna HanuschNikolaus Gradl
Angelika Pilz-StrasserAndreas Schuster
Sibylle StöhrChristian Müller
Christian SmolkaSimone Burger
Florian SchönemannRoland Hefter
Bernd SchreyerFelix Sproll
Dr. Julia Schmitt-Thiel
Klaus Peter Rupp
Christian Vorländer