Antrag | 07.10.2014

Pläne für den Böhmerweiher offenlegen!

Anfrage

Seit geraumer Zeit kursieren in der Presse die Pläne des Erholungsflächenvereins für das geplante Naherholungsgebiet Böhmerweiher. Auch die Gemeinden Puchheim und Gröbenzell wurden schon offiziell über die Pläne unterrichtet und haben darüber in den Gemeinderat- und Stadtratssitzungen öffentlich debattiert. In der Verwaltung der Stadt München hüllt man sich dagegen in Schweigen.
Stein des Anstoßes ist vor allem die Größe und Ausgestaltung der Flächen um den großen Böhmerweiher, die jetzt in einer Dimension vorliegen, die nicht mehr im Sinne des ursprünglich geplanten naturverträglichen Ausbaus stehen.
Es stellt sich deshalb die Frage, ob das relativ begrenzte und ökologisch sensible Gebiet für einen hohen Nutzungsandrang ausgelegt ist – sowohl was die Wasserqualität sowie den Natur- und Artenschutz als auch was die Erschließung per PKW betrifft, die im näheren Umfeld des Böhmerweihers einen hohen Park- und Suchverkehr erwarten lässt.

 

Wir fragen:

1. Wann wird der Stadtrat über die Pläne des Erholungsflächenvereins informiert?

2. Gibt es über den Bebauungsplan hinaus Vorgaben und Absprachen der Stadt München mit dem Erholungsflächenverein für die jetzt vorliegenden Planungen?

3. Ist es richtig, dass die aktuellen Planungen zwei Liegewiesen mit insgesamt 32700m² vorsehen?

4. Ist es richtig, dass im Grobkonzept für den Ausbau der Stadt München noch von einer Liegewiesengröße von 9000m² gesprochen wird?

5. Mit wie vielen Besuchern ist für diese Liegewiesenflächen der aktuellen Planungen auszugehen?

6. Laut Bebauungsplan sind für den Ausbau 40 Parkplätze vorgesehen. Wie kann die Besucheranzahl bei dieser Anzahl von Parkflächen so gelenkt werden, dass kein unerlaubtes Parken sowie ein immenser Parksuchverkehr stattfindet?

7. Ist es richtig, dass ursprünglich eine Erschließung nur mit einem Fahrrad- und Fußweg vorgesehen war?

8. Warum ist die Stadt von diesen Planungen abgewichen?

9. Kann die Stadt einen gemäßigten Ausbau des Erholungsgebietes auch ohne Parkplätze vorgeben?

10. Eine Untersuchung zum Arten- und Biotopschutz an den Böhmerweihern hat gezeigt, dass das Areal einen größeren Bestand an geschützten Tieren und Pflanzen aufweist, als ursprünglich angenommen. Die wertvollsten Bereiche liegen dabei vor allem im Bereich zwischen den beiden Weihern und an den Ausläufen der beiden Gewässer. Wie wird sichergestellt, dass diese wertvollen Bereiche erhalten und geschützt bleiben?

11. Ist an eine Abtrennung und/oder Umzäunung des besonders wertvollen Bereiches um den kleinen Weiher gedacht, um ihn vor dem Nutzungsdruck zu schützen?

12. Mit welchen Beeinträchtigungen dieses Bestandes ist durch eine Zunahme der Besucher zu rechnen?

13. Gibt es Stellungnahmen der Wasserwirtschafts-, Umweltschutz- und Naturschutzbehörden zu den Plänen?

14. Wenn nein, werden diese im weiteren Verfahren noch eingeholt?

15. Ist sichergestellt, dass diese Behörden aufgrund der naturschutzfachlich hochwertigen Flächen und des ökologisch sensiblen Gebietes im weiteren Verfahren eingebunden werden?

16. Mit welchen Auswirkungen auf die Wasserqualität und die Wasserhygiene ist aufgrund der prognostizierten Besucherzahlen zu rechnen?

17. Gibt es hierzu eine Untersuchung?

18. Sind Maßnahmen für den Speckbach im Zulauf angedacht, um den Eintrag von Düngemitteln und Herbiziden zu verringern und die Wasserqualität des Baches zu verbessern?

 

Initiative:

Katrin Habenschaden
Sabine Krieger
Herbert Danner
Mitglieder des Stadtrates