Der Freistaat hält an Exen und Abfragen fest – und ignoriert so den Wunsch von vielen Schüler*innen, Eltern und Lehrkräften. Mehr als 50.000 Menschen haben eine Petition unterschrieben, die den Freistaat auffordert, unangekündigte Leistungsnachweise abzuschaffen. Eine Mehrheit im Landtag hat das an diesem Donnerstag aber abgelehnt. Dazu sagt die bildungspolitische Sprecherin der Fraktion Die Grünen – Rosa Liste – Volt, Anja Berger:
„Der Freistaat hat heute eine riesige Chance vertan, unser Bildungssystem besser zu machen. Die CSU meint, unser Schulsystem müsse fördern und fordern, gerade in Zeiten von KI – und deswegen seien Exen unverzichtbar. Das ist ein Trugschluss. Wir wissen aus der Bildungsforschung, dass unangekündigte Exen und Ausfragen lediglich Stress verursachen. Lernerfolge erzielt man so nicht. Und ist es in Zeiten von KI nicht wichtiger, anstatt auswendig zu lernen, das kritische Denken zu fördern und die Fähigkeit, Wissen zu kombinieren? Ich als Lehrerin weiß aus Erfahrung, dass es deutlich bessere pädagogische Methoden gibt als die Ex. Es ist sehr schade, dass die Bildungspolitiker*innen der CSU im Klassenzimmer auf Ideen von gestern setzen wollen. Sie hätten auf die vielen Schüler*innen, Eltern und Lehrkräfte hören sollen, die es besser wissen.“