Um ca. 180.000 Menschen ist Münchens Bevölkerung seit 2010 gewachsen. Bei einer durchschnittlichen Personenzahl von 1,8 pro Haushalt wären für den Zuwachs 100.000 Wohnungen erforderlich gewesen. Doch der Wohnungsbestand hat sich seitdem nur um 50.000 erhöht.
Entsprechend hoch ist der Druck auf dem Wohnungsmarkt: Extreme Preissteigerungen bei Mieten und Wohneigentum, immer mehr Haushalte leben in prekären Wohnsituationen. Leider stagniert auch der Bestand an gefördertem Wohnraum, weil seit 2010 zwar ca. 14.000 Wohnungen neu erstellt, aber genauso so viele aus der Bindung gefallen sind. Einen Zuwachs bildete nur der städtische und der genossenschaftliche Wohnungsbau mit seinen dauerhaften Bindungen.
Die Grünen – Rosa Liste und SPD/Volt beantragen daher, den Gesamtplan III „Soziale Wohnraumversorgung – Wohnungslosenhilfe – Wohnen statt Unterbringen“ zu aktualisieren und fortzuschreiben. Dabei sollen der gesamte Münchner Wohnungsmarkt und die soziale Wohnraumversorgung auf den Prüfstand: Vom Bettenmanagement in Notquartieren und der dezentralen Unterbringung für Geflüchtete über den Übernachtungsschutz und Flexi-Wohnen bis zu Frauenhäusern. Das Sozialreferat soll alle Formen sozial geförderten Wohnens darstellen und bis Mai 2022 Handlungsperspektiven zu einem neuen Gesamtplan IV weiterentwickeln.
Stadtrat Bernd Schreyer (Die Grünen Rosa Liste) sagt dazu: „Mit unserem Antrag zur Fortschreibung des „Gesamtplans Soziale Wohnraumversorgung – Wohnungslosenhilfe“ wollen wir dem Handlungsprogramm „Wohnen statt Unterbringen“ durch die Weiterentwicklung von Strategien und Konzepten zur Vermeidung von Wohnungslosigkeit, bei den temporären Wohnformen und bei Wohnprogrammen für Benachteiligte am Wohnungsmarkt neuen Schwung geben. Der Abbau von Wohnungsnot und Wohnungslosigkeit, insbesondere der Haushalte mit Kindern, hat für uns höchste Priorität. Zukünftig brauchen wir zur nachhaltigen sozialen Wohnraumversorgung mehr städtischen und der genossenschaftlichen Wohnungsbau mit seinen dauerhaften Bindungen.“
Christian Müller, Vorsitzender der SPD/Volt-Fraktion sagt: „Etwa 9000 Menschen in München gelten als wohnungslos, darunter fast 1800 Kinder. Auf dem angespannten Mietmarkt ist es schwer, eine dauerhafte Bleibe zu finden. Und die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie werden Armut, Schulden und drohende Wohnungslosigkeit noch verstärken. Mit der Fortschreibung des Gesamtplans zur sozialen Wohnraumversorgung stellen wir daher jetzt die richtigen Weichen für die Zukunft: Wir kümmern uns um alle, die unsere Hilfe brauchen.„