Die grün-rote Rathauskoalition treibt den Neubau der Großmarkthalle voran: Um weitere Verzögerungen zu vermeiden, soll ein Lenkungsgremium an der Spitze der Stadtverwaltung eingerichtet werden. Zudem soll die Stadtverwaltung prüfen, ob der Großmarktbetrieb bis zur Fertigstellung der neuen Halle interimsweise in Behelfsbauten auf dem Großmarktareal untergebracht werden kann.
Der Großmarkt in München zählt zu den größten kommunalen Märkten Europas, ist ein internationaler Treffpunkt und ein Wahrzeichen Münchens. Seiner Neugestaltung, die nach jetzigen Planungen 2030 fertiggestellt sein soll, kommt eine große Bedeutung zu. Bis zum Umzug sieht sich die Stadt jedoch mit kaum kalkulierbaren Kosten in zweistelliger Millionenhöhe konfrontiert, um die Betriebsfähigkeit der bestehenden Hallen zu erhalten. Hier soll die Stadtverwaltung prüfen, ob der Betrieb in Behelfsbauten sinnvoller sein kann.
Außerdem plädieren SPD/Volt und Die Grünen – Rosa Liste dafür, einen Lenkungskreis an der Spitze der Stadtverwaltung einzurichten, um das nun vorgelegte neue Nutzungskonzept, das neben dem Großmarktbetrieb auch Wohnen ermöglicht, auf seine Umsetzbarkeit hin zu prüfen und die künftige Rolle des Umschlagzentrums Großmarkt München als Betreiber der Hallen zu klären.
Anna Hanusch, Fraktionsvorsitzende von Die Grünen – Rosa Liste, kommentiert: „Die Zeit für eine neue Großmarkthalle ist überreif. Dass mit dem neuen Nutzungskonzept über dem Marktbereich nun auch Wohnungen entstehen sollen, ist angesichts des immensen Bedarfs absolut sinnvoll. Damit diese auch bezahlbar bleiben, müssen hier mindestens die Standards der neuen Sozialgerechten Bodennutzung greifen. Ob die Durchführung in enger Partnerschaft von Stadt und UMG tragfähig ist, muss jetzt so schnell wie möglich geklärt werden. Auf Grund der zentralen Bedeutung des Großmarktes und der gegebenen Dringlichkeit gehört diese Aufgabe in ein Lenkungsgremium auf Spitzenebene der Verwaltung. Die Uhr tickt.“
Und Kathrin Abele, Sprecherin der SPD/Volt-Fraktion im Kommunalausschuss sagt dazu: „Bis zum Umzug in die neue Großmarkthalle müssen wir den Betrieb mit mehr als 200 Händlerinnen und Händlern sicherstellen. Die Kosten für den Erhalt der derzeitigen Halle wird allein bis 2024 rund 30 Millionen Euro kosten. Das ist viel Geld, zusätzliche Kosten können wir nicht ausschließen. Daher kann aus unserer Sicht ein Umzug in Behelfsbauten auf dem bestehenden Areal wirtschaftlich sinnvoller als eine kostentechnisch unkalkulierbare Aufrechterhaltung sein. Das gilt es nun zu prüfen.“