Pressemitteilung | 24.04.2019

„Nachtbürgermeister/in“ heißt jetzt „Nachtbeauftragte/r“ – Stadt will von Grünen geforderte Stelle für das Nachtleben schaffen

PRESSEMITTEILUNG

Vor genau einem Jahr hat die grün-rosa Stadtratsfraktion als Teil eines umfangreichen Antragspakets zur Förderung von Sub- und Popkultur gefordert, eine Stelle zu schaffen, die sich um die bessere Zusammenarbeit von Stadtverwaltung und Clubs kümmern sollte, damit München auch in Zukunft ein attraktives Nachtleben behält. Zahlreiche Metropolen haben bereits „Nachtoffizielle“: In London gibt es einen „Night Czar“. In Paris gibt einen “Conseil de la Nuit”, in New York einen “Senior Executive Director of the Office of Nightlife”.

 
Dass laut Medienberichten auch München im Sinne unseres Antrags endlich aktiv werden will, freut den Fraktionsvorsitzenden Dr. Florian Roth:
„Zu einer lebendigen Großstadt gehört – gerade auch als Angebot an junge Leute – ein attraktives Nachtleben. Momentan müssen aber zahlreiche Musikclubs schließen, es gibt immer wieder Konflikte mit Anwohnenden und bei neu überplanten Gebieten wird das Nachtleben nicht mitgedacht. Im wachsenden, dichter und teurer werdenden München scheint kein Platz mehr für Popkultur. David Süß, Betreiber des Clubs ‚Harry Klein‘ und Vorsitzender des Verbands der Münchener Kulturveranstalter e.V. (VDMK) warnte vor gut einem Jahr davor, dass München in 5 bis 10 Jahren popkulturell tot sein werde.
 
Wir freuen uns, dass laut Medienberichten die Stadtverwaltung einen Vorschlag machen will, der im Sinne unseres Antrags eine Fachstelle mit der Funktion einer bzw. eines Nachtbeauftragten vorsieht. Das wäre für München ein überfälliger Schritt. Wichtig ist bei der Ausgestaltung dieser Stelle aus unserer Sicht dreierlei:
 
Eine solche Fachstelle muss erstens  personell und finanziell angemessen ausgestattet werden. Dabei ist zu überlegen, ob der von uns nach Berliner Vorbild beantragte Schallschutzfonds (https://www.ris-muenchen.de/RII/RII/DOK/ANTRAG/4945407.pdf)  in Höhe von 1 Mio. € jährlich dort angesiedelt wird. Zweitens muss sie unabhängig auch nach außen agieren können, prominent und mit angemessenen Kompetenzen innerhalb der städtischen Hierarchie angesiedelt werden – und nicht etwa mit Maulkorb in der x-ten Hierarchieebene einflusslos als Feigenblatt verkümmern. Schließlich sollte die Fachstelle nicht nur defensiv im Nachgang Konflikte mit Anwohnenden konstruktiv bearbeiten. Sie sollte sich vor allem zukunftsorientiert darüber Gedanken machen, wie in der Planung der Stadt Raum für Nachtkultur geschaffen werden kann und ‚wo es Freiraum für junge Menschen gibt‘, um David Süß‘ Anliegen zu zitieren.”