München setzt auf Ökostrom – warum erst jetzt?
Wenig Beifall erhielt die rot-grüne Stadtratsmehrheit diese Woche für ihren Vorstoß, für die Stadtverwaltung künftig Ökostrom bei den Stadtwerken zu beziehen. Die verständliche Frage, warum dies erst jetzt geschieht, dominierte die Kommentare in den Medien.
Dazu kann die Grüne Fraktion nur feststellen, dass sie schon seit langem auf dieses Ziel zusteuert, aber im Rathausbündnis wegen der bislang damit verbundenen Mehrkosten keine Zustimmung gefunden hatte.
Ob sich, wie der Antrag anregt, auch die städtischen Beteiligungsgesellschaften dem Umstieg auf Ökostrom anschließen möchten, ist noch keineswegs sicher. Gesellschaften wie z.B. die MünchenStift mit ihren Wohn- und Pflegeheimen für Senioren müssen mit spitzem Bleistift rechnen.
Der Vorwurf, die Stadtwerke GmbH würden den Strom mit zugekauften Zertifikaten „grünwaschen“ ist dagegen nicht stichhaltig. Denn erstens zählt letztlich die Klimawirksamkeit der produzierten Energie. Und zweitens ist für die Gegenwart noch äußerst fraglich, ob die Stadtwerke genügend selbst produzierten Ökostrom liefern könnten, um den Bedarf der ganzen Stadtverwaltung decken zu können.