Gerade erst hat es der Freistaat verhindert, nun geht die Stadt München entschlossen voran: Das Referat für Bildung und Sport hat nun aufgrund einer grün-rosa Initiative städtischen Schulen empfohlen, auf unangekündigte Leistungsnachweise zu verzichten. Für Schüler*innen heißt das: Mehr Freude an Bildung statt Angst vor der nächsten Steggreifaufgabe. Die Fraktion Die Grünen – Rosa Liste – Volt begrüßt das ausdrücklich. Denn Exen und spontane Abfragen sorgen nur für Stress – und bringen keinen nachhaltigen Lernerfolg.
Ein gutes Lernklima an Schulen ist wichtig, um Kindern Bildungserfolge zu ermöglichen. Expert*innen weisen immer wieder darauf hin, dass Exen und Abfragen dabei hinderlich sind. Sie setzen Schüler*innen unnötig unter Stress, die Lerninhalte bleiben nicht nachhaltig hängen. Die Grünen – Rosa Liste inzwischen mit Volt, hatte im April deswegen bereits einen Antrag gestellt: Das Bildungsreferat soll städtischen Schulen empfehlen, auf unangekündigte Leistungsnachweise zu verzichten. Anweisen kann das Referat das nicht, die Empfehlung hat sie nun aber an die städtischen Schulen verschickt.
Das Bildungsreferat legt den Kollegien an Schulen nahe, Lernstände auf andere Art abzufragen. Zum Beispiel in der Form von angekündigte Leistungsnachweisen. Anders als Spontanabfragen können diese durchaus dazu beitragen, Lernerfolge zu erzielen. Schüler*innen können sich gezielt darauf vorbereiten, ohne einem spontanen Druck ausgesetzt zu sein. Das Referat plant zudem Fortbildungsangebote in Zusammenarbeit mit dem pädagogischen Institut, in denen aufgezeigt werden soll, wie Lehrkräfte den Lernfortschritt ihrer Schüler*innen kontrollieren können, ohne auf kurzfristige Abfragen zu setzen.
In München gibt es bereits jetzt Schulen, an denen keine Exen mehr geschrieben oder Schüler*innen spontan ausgefragt werden. Nun ist der Weg frei, dass es noch mehr werden.
Das ist ein wichtiges Signal, denn erst am 3. Juli hatte eine Mehrheit im Bildungsausschuss des Landtages es abgelehnt, an staatlichen Schulen auf unangekündigte Leistungsnachweise zu verzichten. Die entsprechende Petition „Abfragen abschaffen“ hatten zuvor mehr als 50.000 Menschen unterschrieben. Die städtischen Schulen können nun ein positives Beispiel geben.
Anja Berger, bildungspolitische Sprecherin Die Grünen – Rosa Liste – Volt: „Während der Freistaat noch verhindert, geht München voran. Schulen ohne Exen – dem sind wir heute ein gutes Stück nähergekommen. Ich hoffe, dass viele Schulleiter*innen und Lehrkräfte der Empfehlung folgen und so ein besseres Lernklima schaffen. Als Lehrerin weiß ich, dass ein Unterricht ohne Exen und Abfragen die bessere Wahl ist. Schulen, die schon jetzt auf sie verzichten, machen genau diese Erfahrung. Vielleicht erkennt auch die CSU irgendwann, dass ihre Bildungspolitik von gestern ist.“