Nachtleben Konzert

Pressemitteilung | 31.01.2025

Münchens Nachtleben sicher und positiv machen – für alle!

Eine durchgetanzte Nacht im Club, ein paar gemeinsame Bier am Tresen oder ein intensives Konzerterlebnis. Vom Ausgehen sollen positive Erinnerungen bleiben. Und das ist meistens auch so. Trotzdem geschehen im Münchner Nachtleben auch Dinge, die das genaue Gegenteil sind. Frauen*, die bedrängt werden, queere Personen, die beleidigt oder People of Color, die rassistisch bedroht werden. Eine Möglichkeit, das zu unterbinden und eine Atmosphäre zu schaffen, in der alle Menschen respektvoll und sicher miteinander eine gute Zeit verbringen können, sind Awareness-Teams. Deren Arbeit will die Fraktion Die Grünen – Rosa Liste nachhaltig stärken.

Akteur*innen, die im Bereich Awareness arbeiten sind speziell geschult. 900 Menschen engagieren sich in München ehrenamtlich in diesem Bereich und leisten wertvolle Arbeit. Im Nachtleben sind sie für diejenigen ansprechbar, die sich in einer Situation unwohl fühlen oder angegangen werden. Auch bei der Euro 2024 waren Awareness-Teams in der Fan Zone im Olympiapark unterwegs. Durch ihre violetten Westen konnte jeder, der ihre Unterstützung brauchte, sie erkennen. Alternativ gab es auch die Möglichkeit, via App in Kontakt zu treten.

Awareness-Ehrenamtliche sind darüber hinaus Multiplikator*innen, die Veranstalter*innen aufzeigen, wie sie ihre Events so organisieren können, dass sie für verschiedene Gruppen positive und sichere Erfahrungen bieten.

Die grün-rosa Fraktion setzt sich dafür ein, dass die Stadt Schulungsangebote für diese Ehrenamtlichen künftig fördert. Awareness-Teams soll zudem regelmäßig Supervisionen angeboten werden. Denn anderen in schwierigen Situationen zu helfen, kann ebenfalls belastend sein. Außerdem ist es wichtig, dass das Know-how, das es in dem Bereich bereits gibt, gebündelt wird. Deswegen soll die Stadt zusammen mit Expert*innen einen Awareness-Leitfaden erarbeiten, an dem sich Clubs oder andere (Kultur-)Veranstalter*innen orientieren können. So kann Münchens Nacht- und Kulturleben schrittweise zu einem sichereren Ort für alle werden.

Mona Fuchs, Vorsitzende Die Grünen – Rosa Liste: „Wir haben uns erst vor kurzem mit Akteur*innen aus der Awareness-Szene ausgetauscht. Das Engagement in der Szene ist beeindruckend und die Arbeit der Ehrenamtlichen immens wichtig, damit alle im Münchner Nachtleben positive Erfahrungen machen und ein sicheres Gefühl haben können. Deswegen sollten wir als Stadt hier unterstützen. Zum einen, indem wir Fortbildungen finanzieren, aber eben auch die Möglichkeit bieten, dass die Awareness-Freiwilligen Unterstützung bekommen, um zu verarbeiten, was sie selbst erleben.“

Lotte Gierke, sie arbeitet in diversen Bereichen des Nachtlebens im Awareness-Bereich:Wenn wir davon sprechen, dass das Nachtleben für alle sicher sein soll, sollte genau diese Arbeit gefördert werden. Das Nachtleben sollte für alle Menschen gleich sicher sein und die Teilhabe aller Personen sollte sichergestellt werden. Aus meiner praktischen Awarenessarbeit weiß ich, wie wichtig schon kleine Dinge sind, damit sich Menschen im Nachtleben sicher fühlen können. Präventive Arbeit wie die Sichtbarkeit von Anlaufstellen in Clubs oder die Hilfe auf dem Heimweg sind gute Beispiele dafür.“

Julian Göring, 1. Vorstandsvorsitzender & Gründer Awareness Medical Team: „Awareness im Nachtleben ist wichtig, um eine sichere und respektvolle Umgebung für alle zu schaffen. Sie hilft, Diskriminierung, Belästigung und Gewalt vorzubeugen, indem sie Menschen für Grenzen, Konsens und gegenseitige Rücksicht sensibilisiert. Außerdem fördert sie ein inklusives Miteinander, in dem sich jeder wohlfühlen kann. Ganz nach unserem Motto Love Together, Stay Together!“

Ben Neudek ist seit 2023 mit Awareness im öffentlichen Raum tätig: „Awareness ist ein Thema, das nicht nur potenziell Betroffene wie Frauen*/Mädchen*, queere und von anderen Formen der Diskriminierung und Rassismus bedrohten Menschen betrifft. Awareness ist auch eine Aufgabe für CIS-Männer. Sie sind sich, gerade im öffentlichen Raum, häufig ihrer Privilegien nicht bewusst und müssen sich dahingehend sensibilisieren, dass der öffentliche Raum für alle Menschen wirklich gleichberechtigt und ein Safe Space ist. Dazu möchte als ich wahrgenommener klassischer CIS-Mann meinen Beitrag leisten, weil sich Sicherheit in der Stadt nicht nur durch Polizeipräsenz, sondern auch in Ansprechpersonen auf Augenhöhe und konkreter Hilfestellung ausdrückt.“