Forschung Universität

Pressemitteilung | 09.04.2025

München wirbt US-amerikanische Spitzenforscher*innen an

Amerikanische Spitzenforscher*innen leiden unter den Eingriffen der Trump-Regierung in die Wissenschaftsfreiheit. An immer mehr Universitäten herrscht ein Klima der Angst. Diese bedauerliche Situation bietet die Chance für den Hightech- und Wissenschafts-Standort München, die schlauesten Köpfe nach München zu locken.

Die grün-rosa Stadtratsfraktion fordert deshalb die Stadtverwaltung auf, gezielte Maßnahmen zur Anwerbung von Wissenschaftler*innen und Forscher*innen aus den USA zu ergreifen, die unter Repressalien leiden, Forschung und Lehre nicht mehr frei ausüben können oder sich aufgrund des politischen Klimas nach einer neuen Perspektive umsehen. Ein entsprechender Antrag wurde heute im Münchner Stadtrat eingebracht.

Konkret soll im Kreisverwaltungsreferat eine „Fast Lane“ zur beschleunigten Anerkennung und Einreise von US-amerikanischen Forschenden eingerichtet werden – nach dem Vorbild des Mittelfranken-Modells für Pflegekräfte[1]. Darüber hinaus soll die Stadtverwaltung auf die Münchner Universitäten, Forschungsinstitutionen und Unternehmen zugehen, um möglichst rasch eine Kampagne zur Anwerbung von US-Spitzenforscher*innen zu konzipieren. Bestandteil soll auch ein gezieltes Angebot an marginalisierte Wissenschaftler*innen sein – etwa queere, trans oder BIPoC-Personen. Diese leiden besonders unter den Repressalien der neuen US-Administration. In München sind diese Wissenschaftler*innen dagegen willkommen.

Der Antrag greift damit eine Initiative mehrere deutscher Spitzenforscher*innen auf, die in einem gemeinsamen Aufruf die Anwerbung von amerikanischen Wissenschaftler*innen fordern[2].

Dominik Krause, 2. Bürgermeister: „Die Regierung Trump versucht die amerikanische Spitzenforschung mit Repressalien und Drohungen auf Linie zu bringen. Politische Einflussnahme, Kürzungen öffentlicher Forschungsgelder, Zensur an Hochschulen und eine wachsende Kultur der Angst bedrohen die akademische Freiheit in den USA. Wir sollten US-Spitzenforscher*innen eine neue, sichere Heimat in München bieten. Davon könnten unsere Universitäten und Forschungseinrichtungen sowie der Wirtschaftsstandort München mit seinen vielen Startups und Hightech-Unternehmen stark profitieren. Die wissenschaftsfeindliche Tump-Politik bietet eine vielleicht einmalige Chance zur Stärkung des Forschungs- und Wirtschaftsstandorts München: Wir sollten sie ergreifen.“

Clara Nitsche, Stadträtin Die Grünen – Rosa Liste: „Die US-amerikanische Wissenschaftslandschaft steht unter einem immensen Druck. Vor allem queere Menschen, die in der Forschung tätig sind, werden systematisch marginalisiert und mit Hass konfrontiert. Ihnen sollten wir gezielte Angebote machen, um diese klugen Köpfe für unsere Stadt zu gewinnen. München ist nicht nur eine Stadt mit einer lebendigen LGBTIQ*-Community, sie hat auch eine fantastische Universitätslandschaft, die gute Spitzenforscher*innen braucht!“


[1] https://www.regierung.mittelfranken.bayern.de/presse/pressemitteilungen/pm2024-043/index.html

[2] https://www.spiegel.de/ausland/usa-unter-donald-trump-gebt-amerikas-spitzenforschern-eine-neue-heimat-in-deutschland-a-1e9be57f-d43b-4eeb-88f1-8ffea8dcfa3e#ref=rss