Pressemitteilung | 18.05.2023

München macht Ernst: Die Stadtverwaltung will barrierefrei werden.

Barrierefreiheit genießt in der Münchner Stadtverwaltung einen hohen Stellenwert. Doch was entsprechend der UN-Behindertenrechtskonvention und gesetzlicher Vorgaben Standard sein sollte, ist auch in der Münchner Stadtverwaltung noch nicht immer und überall selbstverständlich: Der barrierefreie Zugang zu Gebäuden und Dienstleistungen, sei es persönlich oder online. Doch jetzt macht die Stadt Ernst mit der Barrierefreiheit: Der Stadtrat billigte in der gestrigen Vollversammlung nach intensiver Beratung neue und weitreichende Standards für einen barrierefreien Parteienverkehr, die unter Federführung des Sozialreferates und des Koordinierungsbüros der UN-Behindertenrechtskonvention erarbeitet wurden und zum Teil auch über gesetzliche Vorgaben hinausgehen.

„Die Verwaltung kann stolz sein auf diese Vorlage, die in enger Abstimmung mit den Betroffenen entstanden ist“, findet Stadträtin Sofie Langmeier und betont zugleich: „Ab sofort muss sie sich daran messen lassen, wie zügig sie diese Maßnahmen umsetzt. Statt in den Fokus zu stellen, was Barrierefreiheit im Wege stehen könnte, brauchen wir praktikable Lösungen. Selbst in denkmalgeschützten Gebäuden ist oft mehr möglich als man zunächst denkt.“

Und Stadträtin Anja Berger ergänzt: „Inklusion heißt: Die Gesellschaft, die Stadtverwaltung und unsere Gebäude müssen sich an die Bedarfe unterschiedlicher Menschen anpassen. Jede*r muss teilhaben können, egal ob mit oder ohne Handicap, egal wie sprachkompetent oder wie kognitiv begabt. Und für dieses Ziel ist heute ein inklusiver Feiertag. In unserer Stadt wurde auch schon einiges erreicht und so kann man sich im Kreisverwaltungsreferat einiges abschauen. Dort gibt es etwa ein taktiles Bodenleitsystem, Türschilder in Braille-Schrift oder höhenverstellbare Bürgerterminals.

In einem sind sich Berger und Langmeier einig: Der Leitsatz der Behindertenbewegung – „Nichts über uns ohne uns“ -, der die politische Beteiligung der Betroffenen sicherstellen soll, muss auch hier gelten. „Wir haben im München starke Interessenverbände mit einem enormen Wissen. Davon können die Stadt und die Verwaltung nur profitieren.