Antrag | 31.01.2020

München gut zu Fuß unterwegs II – Sichere und komfortable Querungen anbieten Zebrastreifen, Gehwegnasen und fußgängerfreundliche Ampeln

1. Die LH München legt ein Zebrastreifenprogramm auf und prüft wohlwollend die Vorschläge von Bezirksausschüssen und Bürger*innen. Ziel ist die Umsetzung von ca. 50 Zebrastreifen pro Jahr.

2. Die LH München legt ein Programm für Gehwegnasen (Gehwegvorstreckungen) auf, die Querungen erleichtern und die Abstellsituation für den Radverkehr verbessern. Ziel ist die Umsetzung von ca. 50 Kreuzungen mit Gehwegnasen pro Jahr.

3. Die LH München überprüft schrittweise die Ampelschaltungen auf ihre Fußgängerfreundlichkeit und nimmt bei Bedarf Verbesserungen vor. Eine der ersten Maßnahmen ist die oberirdische Ampelquerung am Stachus.

4. Spätestens im Rahmen von örtlichen Straßenbaumaßnahmen werden fehlende Ampelfurten ergänzt, die den Zufußgehenden bisher große Zeitverluste und Umwege abverlangen (z.B. fehlende Querung auf der Nordseite der Kreuzung Lindwurm-/Ruppert-/Poccistraße).

Begründung

Die Münchnerinnen und Münchner legen ein Viertel ihrer Wege zu Fuß zurück. Eine bessere Aufenthaltsqualität und komfortable Gehbereiche zum Flanieren sind daher ein Gewinn für alle. Zufußgehen ist gesund, belebt den Straßenraum, stärkt soziale Kontakte und die lokale Wirtschaft.

Insbesondere Seniorinnen und Senioren sowie Kinder sind darauf angewiesen, sich in ihrem Nahbereich sicher zu Fuß bewegen zu können. Die selbstständige Mobilität von Kindern ist eine wichtige Voraussetzung für ihre Entwicklung.

Zebrastreifen sind die komfortabelsten Querungshilfen für Zufußgehende – quasi ein roter Teppich. Sie sind im Vergleich zu Fußgängerampeln wegen der kürzeren Wartezeiten aber auch vorteilhaft für den Autoverkehr. Berlin hat eigens eine referatsübergreifende Kommission gegründet, welche die Vorschläge für Zebrastreifen prüft – evtl. ein Vorbild für München.

Die viel zu starren Einsatzgrenzen bezüglich der Menge der vorbeifahrenden Kfz und des querenden Fußverkehrs sind derzeit nach dem Vorbild Baden-Württembergs in Überarbeitung. Aber auch schon heute lassen sie sich großzügiger auslegen.

Gehwegnasen bzw. Gehwegvorstreckungen erleichtern allen Zufußgehenden, aber insbesondere Kindern und Mobilitätseingeschränkten, die Querung der Straße. Die Sichtbeziehungen werden deutlich verbessert – mit entsprechenden Vorteilen für die Verkehrssicherheit. Die geschickte Anlage von Fahrradbügeln, die die Querung nicht behindern darf, verhindert ein Verparken durch Kfz und schafft zugleich Fahrradstellplätze.

Ampeln sollten den Zufußgehenden die Überquerung von Straßen bei angemessenem Schritttempo in einem Zug ermöglichen. Möglichst generell, aber zumindest außerhalb der Hauptverkehrszeiten, sollten die Umlaufzeiten verkürzt werden, damit sich die Wartezeiten verringern. Im Umfeld von Seniorenheimen und Alten-Service-Zentren sollten die Grünzeiten für die Zufußgehenden verlängert werden, damit sich auch langsamere Zeitgenossen beim Queren der Straße wohlfühlen.

Fehlende Furten zwingen Zufußgehende zu einem Umweg über drei Furten mit den entsprechenden Wartezeiten. Derartige Verkehrsführung behindern den Fußverkehr und sind geeignet, den Menschen das Zufußgehen zu verleiden.

Fraktion Die Grünen-Rosa Liste

Initiative: Paul Bickelbacher, Katrin Habenschaden, Herbert Danner, Anna Hanusch, Sabine Nallinger

Mitglieder des Stadtrates