Die grün-rosa Fraktion im Münchner Rathaus feiert den heutigen Beschluss, die Elisenstraße fuß- und radverkehrsfreundlich umzubauen. Die Straße sei ein „Kristallisationspunkt der Verkehrswende in unserer Stadt“, sagte Stadträtin Gudrun Lux im Mobilitätsausschuss am Mittwochvormittag. Von der Neuaufteilung der Elisenstraße profitieren vor allem auch alle, die zu Fuß unterwegs sind, so Lux.
Stadträtin Gudrun Lux, verkehrspolitische Koordinatorin der grün-rosa Fraktion: „Das freut mich ganz persönlich als passionierte Fußgängerin wirklich sehr. Wir schaffen hier nämlich nicht nur eine viel bessere Radinfrastruktur, sondern ermöglichen eben auch Fußwege, die seit Jahrzehnten durch den autogerechten Ausbau verunmöglicht waren. Von der Altstadt über den Lenbachplatz zum Neptunbrunnen, vom Stadtbummel zum Spielplatz im Botanischen Garten, vom Künstlerhaus ins Kulturareal – das wird richtig schön und macht München in einer neuen Weise begehbar.“
Die bauliche Umgestaltung schafft es mit den hervorragenden Plänen des Mobilitätsreferats, dass bereits radschnellwegkonform gebaut werden kann. Lux: „Es ist pragmatisch und sinnvoll, dass wir hier direkt groß denken und planen – auch wenn der Radschnellweg nach Fürstenfeldbruck leider noch nicht heute oder morgen kommt: Wir müssen nicht in zehn Jahren die Raumaufteilung komplett neu angehen, sondern legen jetzt schon den Grundstein für die Radschnellverbindung.“ Pragmatisch sei auch, dass der Umbau beschlossen werde, obwohl noch keine Detailplanung für den Boulevard Sonnenstraße vorliegt.
Stadtrat Florian Schönemann ergänzt: „Die Radstreifen sind aktuell eine Übergangslösung, wir brauchen aber Radwege, die für alle Menschen sicher sind. Das ist noch nicht ausreichend mit der momentanen Situation, die sich auf Markierungslösungen beschränkt und auch Radstreifen in Mittellage beinhaltet.“
Hintergrund:
* In der Elisenstraße wurde im November 2018 symbolisch dem Radverkehr der roten Teppich ausgerollt und das Bürgerbegehren Radentscheid angekündigt. Die heutige Stadträtin Gudrun Lux war damals grüne Parteivorsitzende und Gründungssprecherin des Bündnis Radentscheid. Auch die heutige Bürgermeisterin Katrin Habenschaden sowie Stadtrat Paul Bickelbacher sowie die heutigen grünen Stadträt*innen Christian Smolka und Sybille Stöhr waren damals dabei und haben sich hinter die Forderungen gestellt. (Bilder der damaligen Aktion finden Sie unter https://www.gruene-muenchen.de/2018/11/23/fuer-ein-lueckenloses-radverkehrsnetz/)
* In der Elisenstraße wurden auf Betreiben der damals neuen grün-roten Rathauskoalition im Sommer 2020 mit der ersten Pop-Up-Bike-Lane eine eklatante Gefahrenstelle entschärft, für deutlich mehr Sicherheit gesorgt und der Radverkehr dort hat sich in den wenigen Monaten fast verdoppelt.
* Seit 2021 sind die ehemaligen Pop-Up-Bike-Lanes nun weiß markiert als Zwischenlösung bis zur dauerhaften baulichen Umgestaltung, die heute vom Mobilitätsausschuss des Stadtrats beschlossen wurde. Das war gerichtsfest: Eine Klage gegen die gegen die Radfahrstreifen wurde im Herbst 2021 abgewiesen.
* Auch die Bezirksausschüsse 1, 2 und 3 haben den heute im Stadtrat beschlossenen Plänen für die Elisenstraße zugestimmt.