Antrag | 26.08.2014

Modellprojekt für nachhaltige Gartenstadtentwicklung

Antrag

Die Stadtverwaltung wird aufgefordert, Beratungsstellen für eine alternative Gartenstadtentwicklung einzurichten mit dem Ziel, qualitativ hochwertige und verträgliche Nachverdichtungen im Bestand zu erleichtern bzw. zu fördern. Im Rahmen weniger Modellprojekte sollen mit Unterstützung von Gartenstadtinitiativen, Eigentümern und der Architektenfachbasis verschiedene Projekte angestoßen, umgesetzt und evaluiert werden.
Begründung:

Die Nachverdichtung der Münchner „Gartenstädte“ ist seit über 20 Jahren ein umstrittenes Diskussionsthema in Gesellschaft, Verwaltung und Politik. Das Ergebnis ist bekannt – Bauträger entwickeln locker bebaute Grundstücke aus den letzten Jahrzehnten mit dem Ziel der Profitmaximierung mit großflächigen Tiefgaragen und dichtbebauten Grundstücken, unter dem Verlust hochwertigen Baumbestands. Dabei geht in einem schleichenden Prozess der Gartenstadtcharakter zunehmend verloren.

Häufig steht dabei das ökonomische Interesse des letzten Grundstückseigentümers im Vordergrund. Häufig können sich die Grundstückseigentümer bzw. deren Erben aber auch andere Verwertungsmöglichkeiten vorstellen, z.B. eine Nachverdichtung mit dem Bestandsgebäude, durch Anbau, Aufstockung oder einem zusätzlichen Gebäude auf dem Grundstück.

Aus Eigentümer- und Planerkreisen ist deshalb die Idee entstanden, im Rahmen von Modellprojekten mit bereitwilligen Eigentümern/Erben auch quartiersverträglichere Möglichkeiten der Nachverdichtung auszuloten und dadurch die Eingriffe in die oft wertvollen Grünstrukturen zu reduzieren. Bei Erhalt und Grundsanierung der soliden Bestandsgebäude erschließen sich planerisch attraktive Synergien. Hier trifft sich das bauliche Entwicklungspotential auch mit den Sozialfaktoren. Generationenübergreifende Identität als wichtiges Merkmal der Gartenstädte kann erhalten werden, wenn die Erben nicht zu Verkauf und Wegzug (z.b. wegen untragbarer Auszahlung Geschwister) „gezwungen“ sind, weil sie Dritten die Möglichkeit bieten können, sich finanziell und ideell als Selbstnutzer einzubringen. Und genau hier muss sowohl architektonischer Sachverstand, als auch die Stadtverwaltung Anregung und Unterstützung bieten. Aus Verwaltungssicht der mühsamere, aber nachhaltig sozial und ökologisch gewinnbringende Weg für unsere Stadt. Die Stadtverwaltung sollte deshalb entsprechende Modellprojekte anstoßen, offensiv bewerben und wohlwollend sowie kooperativ begleiten.

 

Fraktion Die Grünen-rosa liste

Initiative:
Herbert Danner
Anna Hanusch
Mitglieder des Stadtrates