Antrag
Die Stadtverwaltung wird gebeten, gemeinsam mit dem Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) zu prüfen, wie die Sperrzeiten der „Monatskarte S“ (Sozialticket, ehemals IsarCard S) aufgehoben werden können. Dabei soll insbesondere untersucht werden,
• welche finanziellen Auswirkungen eine vollständige oder teilweise Aufhebung der Sperrzeiten hätte,
• welche Auswirkungen auf das Fahrgastaufkommen eine vollständige oder teilweise Aufhebung der Sperrzeiten hätte,
• welche Alternativen zur Kostenbegrenzung möglich wären,
• und wie die Maßnahme sozial gerecht ausgestaltet werden kann, um Menschen mit geringem Einkommen bessere Teilhabe zu ermöglichen
Über die Ergebnisse soll dem Stadtrat berichtet werden, verbunden mit konkreten Vorschlägen zur Umsetzung.
Begründung
Mobilität ist eine Grundvoraussetzung für soziale Teilhabe – sie entscheidet darüber, ob Menschen Arbeit, Bildung, Ärzt*innen oder soziale Kontakte erreichen können. Gerade für Menschen mit geringem Einkommen ist das Sozialticket ein wichtiges Instrument, um am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.
Doch die Sperrzeiten (aktuell montags bis freitags zwischen 6:00 und 9:00 Uhr) führen dazu, dass viele das Ticket in ihrem Alltag nicht nutzen können, insbesondere Berufstätige mit frühen Schichten, Eltern mit Schulkindern oder Menschen mit Arztoder Behördenterminen am Vormittag.
Damit verliert das Sozialticket seinen eigentlichen Zweck: Mobilität für alle zu ermöglichen – unabhängig vom Geldbeutel.
Andere Städte – etwa Berlin mit dem „Deutschlandticket Sozial“ oder Nürnberg mit der ganztägig gültigen Sozial-Monatskarte – zeigen, dass sozial gerechte Mobilität ohne Sperrzeiten möglich ist. Eine solche Lösung wäre auch für München ein wichtiger Schritt zu mehr sozialer Gerechtigkeit und echter Chancengleichheit.
| Fraktion Die Grünen/Rosa Liste/Volt |
| Initiative: Clara Nitsche Sofie Langmeier Nimet Gökmenoğlu Ursula Harper Gunda Krauss Andreas Voßeler Sibylle Stöhr Angelika Pilz-Strasser Lyn Faltin Mitglieder des Stadtrates |