SPD Stadtratsfraktion | StadtratsfraktionDie Grünen – rosa liste |
Antrag:
Der Stadtrat möge beschließen:
Das Referat für Bildung und Sport wird gebeten, zum Beginn des Schuljahres 2013/2014 an zwei weiterführenden Münchner Schulen (Realschule und Gymnasium) ein Modellprojekt auf Grundlage der „Ausbildung in zwei Muttersprachen“ des Münchner Albert-Einstein-Gymnasiums München1 (dort wird die erste Fremdsprache auf muttersprachlichem Niveau unterrichtet) einzurichten. Die Verwaltung wird zudem darum gebeten, nötige Abstimmungen mit dem Kultusministerium durchzuführen. Die Wahl der Sprachen sollte sich an der Größe der Migrantengruppen in der Stadt und der von ihnen gesprochenen Sprachen orientieren.
Parallel dazu soll ein Konzept für eine internationale Schule für München entwickelt und dem Stadtrat baldmöglichst (spätestens im Schuljahr 2013/2014) präsentiert werden.
Begründung:
Mit Antrag vom 25.07.2008 forderten die Fraktionen Die Grünen – rosa liste und SPD die Verwaltung auf, ein Konzept für eine internationale Schule in München zu erstellen und in Vorbereitung dazu ein Hearing zu dieser Thematik zu organisieren. Bei diesem Hearing, das am 10.10.2012 stattgefunden hat, präsentierten sich eine Reihe mehrsprachiger Schulen, die als Vorbild für ein entsprechendes städtisches Projekt dienen könnten. Dies gilt insbesondere für das Albert-Einstein-Gymnasium in München, an dem ein Modellprojekt mit Englisch auf dem Niveau einer Muttersprache gestartet wurde (was auf andere Sprachen wie Spanisch, Polnisch, Französisch oder Türkisch auszuweiten wäre), und für die Staatlichen Europa-Schulen Berlin, an denen ca. 6.500 Schülerinnen und Schüler an 17 Grundschulen und 13 weiterführenden Schulstandorten mit insgesamt neun Sprachkombinationen unterrichtet werden.
Außerdem wurden vorgestellt:
- die Europäische Schule München2
- Bilinguale Schulen Hamburg in Kooperation mit Konsulaten3
- sowie die Internationale private Friedensschule Köln4.
Ein Fazit der Veranstaltung war, dass die sprachlichen Kompetenzen der Münchner Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund noch besser gefördert werden könnten – im Sinne von mehr Bildungsgerechtigkeit, Anerkennung der Herkunftssprachen, interkultureller Bildung und Erziehung sowie der Entwicklung des Bildungs- und Wirtschaftsstandorts München. Hier ist noch einiges zu tun für ein vielfältiges und internationales München, in dem ja schon mehr als die Hälfte der Schülerschaft eine Einwanderungsgeschichte aufweist.
Vor allem das Modell des Albert-Einstein-Gymnasiums München erwies sich Erfolg versprechender erster Schritt zur Förderung der Mehrsprachigkeit und ist zudem relativ schnell umzusetzen. Darüber hinaus sollte die Stadt mittelfristig ein der Münchner Situation angemessenes Projekt von Mehrsprachigkeit an weiterführenden städtischen Schulen (da ja die Landeshauptstadt München über keine eigenen Grundschulen verfügt) entwickeln. Die Staatlichen Europa-Schulen Berlin wären hierfür ein gutes Vorbild.
Fraktion Die Grünen – rosa liste | SPD-Fraktion | |
Initiative: | ||
Dr. Florian Roth Sabine Krieger Jutta Koller |
Birgit Volk Beatrix Zurek Dr. Ingrid Anker Verena Dietl Christian Müller |
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Mitglieder des Stadtrats | Mitglieder des Stadtrats |
1) http://albert-einstein-gymnasium.com/modellprojekt-ausbildung-in-zwei-muttersprachen/
3) http://www.rudolf-ross-grundschule.de/images/medien/bericht2007.pdf