Pressemitteilung | 05.03.2019

Mehrsprachiges und inklusives Elternbriefangebot – Vielfalt Münchens gerecht werden

PRESSEMITTEILUNG

Mit dem Elternbrief informiert das Stadtjugendamt Eltern mit Hauptwohnsitz in München regelmäßig über individuelle Herausforderungen der Kindererziehung, über Anspruchsberechtigungen und Unterstützungsangebote. Doch bisher gibt es den Elternbrief nur auf Deutsch – angesichts der vielen Familien mit fremdsprachigem Migrationshintergrund ein integrationspolitisches Defizit.

Stadträtin Jutta Koller hat daher beantragt, dieses Angebot in einem ersten Schritt um Übersetzungen in die fünf am häufigsten von Münchner Bürgerinnen und Bürgern gesprochenen Fremdsprachen zu erweitern. Auch die Informationshomepage des Stadtjugendamtes soll entsprechend angepasst und das Informationsmaterial auf Dauer mehrsprachig und digital zugänglich gemacht werden. Zusätzlich soll mittelfristig ein Konzept vorgestellt werden, wie alle weiteren Bevölkerungsgruppen mit nichtdeutschsprachigem Migrationshintergrund ausreichend über die Inhalte des Elternbriefs informiert werden können.

Jutta Koller: „Die Münchner Stadtgesellschaft ist vielfältig. Mehr als 40 Prozent der Münchnerinnen und Münchner haben einen Migrationshintergrund. Deswegen sollten elementare Angebote der Stadt wie der Elternbrief so niederschwellig wie möglich für alle Münchner Bürgerinnen und Bürger zugänglich gemacht werden. Sprachliche Hürden dürfen hierbei keine Rolle spielen, denn ohne ausreichende Sprachkenntnisse stellen für viele junge Eltern vor allem zu Beginn vermeintliche Selbstverständlichkeiten eine große Herausforderung dar. Der Elternbrief zeigt dabei unbürokratisch notwendige Hilfestellungen auf und legt damit die Basis für gesellschaftliche Teilhabe.“

Weiterhin fordert die Stadtratsfraktion eine Neukonzeption zur Sicherstellung der inklusiven Ausgestaltung des Elternbriefangebots. Jutta Koller dazu: „Die Landeshauptstadt bekennt sich klar zur Umsetzung der UN Behindertenrechtskonvention. In München leben rund 150.000 Menschen mit Behinderung. Die Inhalte des bestehenden Elternbriefangebots müssen deswegen konsequent hinsichtlich Inklusion evaluiert und wo nötig überarbeitet werden. Dies ist nicht nur eine Frage des barrierefreien Zugangs zu Informationen, vielmehr müssen auch individuelle Lebensrealitäten sowie Bedürfnisse von Eltern und Kindern mit Behinderungen vom ersten Lebensjahr an berücksichtigt werden.“