Die Vergabe von städtischen Gewerbeflächen wird sich künftig noch konsequenter an den Kriterien von Klimaschutz und Nachhaltigkeit orientieren. Einen entsprechenden Beschluss fasste der Ausschuss für Arbeit und Wirtschaft in seiner heutigen Sitzung.
Im Punktesystem des für die Vergabe Ausschlag gebenden Kriterienkatalogs wird der Bereich „Umweltschutz/ökologisches Wirtschaften“ aufgewertet und rangiert nun mit 33 möglichen Punkten gleichrangig neben „Arbeitsmarkt“ und „Wirtschaftskraft“. Für „Umweltschutz/ökologisches Wirtschaften“ und „Arbeitsmarkt“ gilt nun eine Mindestanforderung von je 10 Punkten.
Die Grünen – Rosa Liste und SPD/Volt setzten außerdem in einem gemeinsamen Änderungsantrag durch, dass Gebäude, die auf städtischen Gewerbeflächen errichtet werden, mindestens 75 % ihrer Dachfläche für eine Photovoltaikanlage reservieren müssen. Schon ab nächstes Jahr soll dieses Kriterium für alle Gewerbebauten gelten, die in der Stadt gebaut werden.
Stadträtin Julia Post: „Zukunftsfähiges Wirtschaften kann nur im Einklang mit sozialer Gerechtigkeit und der Umwelt funktionieren. Wir stellen daher jetzt die Weichen dafür, dass Unternehmen, die sich bereits jetzt nachhaltig und sozial gerecht aufgestellt haben, nicht länger einen Wettbewerbsnachteil erleiden.
Der beschleunigte und ambitionierte Ausbau erneuerbarer Energien ist außerdem zu einem wichtigen Faktor in der Sicherheitspolitik geworden. Wir müssen dieser Verantwortung im Rahmen unserer kommunalpolitischen Spielräume gerecht werden. Jede Kilowattstunde, die wir auf unseren Dächern selbst produzieren, müssen wir nicht aus fossilen Energieträgern gewinnen, deren Import nach Deutschland oft die Konten autokratischer Gewaltherrscher füllt.“