Antrag | 12.08.2013

Mehr Engagement für Natur in der Stadt

Der Landesbund für Vogelschutz München erhält für eine Langfriststrategie zur Sicherung der biologischen Artenvielfalt finanzielle Mittel. Diese Strategie beinhaltet u.a.

  • die Zusammenstellung der für München gebietstypischen Artengarnitur höherer Pflanzen der Feuchtlebensräume (Moore, Feuchtwiesen),
  • Artenhilfsmaßnahmen und Öffentlichkeitsarbeit u.a. für die Münchner Aurikel, Gärtnern ohne Torf etc.
  • Artenschutz an Gebäuden und Wärmedämmung
  • Angebote zum „Erlebbarmachen der Natur“ wie z.B. Weckung der Begeisterung für den Erhalt der Artenvielfalt durch Vogelbeobachtungen, Exkursionen etc.

Begründung:

Biodiversität ist heute in den Städten viel höher, als auf dem Land. Doch ist die Biodiversität in München durch die wachsende Verdichtung und den Neubau von Wohnungen immer mehr gefährdet. Aus der Notwendigkeit, wirksame Maßnahmen gegen den Biodiversitätsverlust flächendeckend umzusetzen, ergibt sich eine Verantwortung für jede Kommune – auch für München – die biologische Vielfalt in ihrem Verantwortungsbereich zu erhalten.
Das Arten- und Biotopschutzprogramm für die Landhauptstadt München (BayStMUG, 2005) dokumentiert für das Stadtgebiet 563 Biotope mit einer Gesamtfläche von rund 3.200 Hektar. Außerdem wurden rund 1.100 Gefäßpflanzenarten, rund 400 Flechtenarten und etwa 2.000 Tierarten nachgewiesen. Viele Artengruppen wurden gar nicht untersucht, die tatsächliche Artenzahl liegt also weitaus höher.
Besondere Hotspots der biologischen Vielfalt im Stadtgebiet sind die verbliebenen Moore und Heiden sowie die Flüsse Isar und Würm mit ihren Auen. Aber auch städtische Brachen, vor allem Bahn- und Militärbrachen, weisen eine außergewöhnliche Biodiversität auf.
Eine besondere Problematik zum Erhalt der Biodiversität in der Landeshauptstadt München liegt in der geringen Populationsgröße vieler bedrohter Arten, da die Lebensräume immer stärker eingeschränkt werden oder ganz verloren gehen.
Diese Problematik wird durch mangelnde Biotopvernetzungen im durch Verkehrswege und Gebäuderiegel zerschnittenen städtischen Raum noch verstärkt. Kommen zu dieser Faktorenlage noch außergewöhnliche Klimaereignisse hinzu, droht ein großer Teil dieser Arten im Stadtgebiet auszusterben.
Besonders gefährdet ist die biologische Vielfalt der Münchner Moorlandschaften, da dort besonders artenreiche Lebensräume wie Flachmoore und Streuwiesen auf sehr kleine Flächen geschrumpft sind.
Klimatische Extremereignisse wie der Sommer 2003 setzen diesen Biotopen, die an kühl gemäßigtes Klima angepasst sind, besonders zu.
Deshalb müssen diese Aussterbeprozesse durch spezifische Artenhilfsmaßnahmen sowie durch Stärkung des Biotopverbundes soweit als möglich gestoppt werden.

Fraktion Die Grünen-rosa liste

Initiative:
Sabine Krieger
Mitglied des Stadtrates