Antrag | 25.06.2010

Mehr Ausbildungsplätze in der verzahnten Ausbildung zur Verfügung stellen

Antrag

Auf dem Weg zur Inklusion:
Mehr Ausbildungsplätze in der verzahnten Ausbildung zur Verfügung stellen

Die Landeshauptstadt München setzt sich weiterhin dafür ein, dass eine noch größere Anzahl an Ausbildungsplätzen für behinderte Jugendliche – als bisher – bei der Landeshauptstadt München, den städtischen Betrieben und den Berufsbildungswerken im Rahmen der „verzahnten Ausbildung“ zur Verfügung gestellt werden.

Insbesondere wird geprüft, welche Bedingungen für städtische Betriebe geschaffen werden müssen, damit sie diese gesellschaftlich notwendige Aufgabe weiterhin übernehmen können. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Messe München GmbH, dem Tierpark Hellabrunn, der MVV GmbH, der Olympiapark GmbH, der GWG München, der GEWOFAG München, der Münchner Arbeit gGmbH, der Flughafen München GmbH, der Stadtwerke GmbH und dem Gasteig München. Diese Betriebe hatten in Stellungnahmen zum Fachtag ‚Arbeit für alle‘ (28.11.2008) mitgeteilt, dass ihnen die Bereitstellung von Plätzen für die verzahnte Ausbildung Schwierigkeiten bereite, da es in folgenden Bereichen Probleme gebe: Aufgabengebiet, Anforderungen, Finanzbudget, Sicherheitsvorschriften, personelle Ausstattung und Berufsbildner.

Begründung:
Behinderte Jugendliche, die aufgrund ihrer Fähigkeiten ein Berufsbildungswerk besuchen können, brauchen mehr Gelegenheiten die Anforderungen des ersten Arbeitsmarktes durch eine „verzahnte Ausbildung“ kennen zu lernen. Die verzahnte Ausbildung bietet eine gute Möglichkeit, Teile der Ausbildung im allgemeinen Arbeitsmarkt zu absolvieren.
Die Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen wurde im Dezember 2006 in der Generalversammlung der UN und im Dezember 2008 vom Deutschen Bundestag und Bundesrat verabschiedet und ist seit dem 26. März 2009 für Deutschland verbindlich. Darin ist aufgeführt, dass die nachteiligen Auswirkungen der Armut auf Menschen mit Behinderungen dringend angegangen werden müssen. Derzeit ist es immer noch so, dass die Mehrzahl der Menschen mit Behinderungen in Deutschland in einem Zustand der Armut lebt. Zur Prävention von Armut ist es dringend geboten so vielen behinderten Jugendlichen wie möglich beispielsweise eine verzahnte Ausbildung anzubieten.
Fraktion Bündnis 90/die Grünen – rosa liste

Initiative:
Jutta Koller
Gülseren Demirel
Siegfried Benker