Der Stadtrat hat heute beschlossen, das erfolgreiche Münchner Beschäftigungs- und Qualifizierungsprogramm (MBQ) auszubauen und weiterzuentwickeln. Mit dem MBQ unterstützt die Stadt Münchnerinnen und Münchner, die Probleme haben, sich auf dem ersten Arbeitsmarkt zurechtzufinden und trägt gleichzeitig dazu bei, die Nachfrage nach Arbeitskräften zu befriedigen. Vor allem die immer schnelleren Transformationsprozesse der Arbeitswelt – Digitalisierung, Fachkräftemangel, Energie- und Mobilitätswende – machen eine Neuorientierung des MBQ notwendig. Zukünftig sollen die Angebote des MBQ daher noch stärker auf zukunftsfähige Geschäftsmodelle ausgerichtet werden.
Ein Beispiel dafür ist der Elektroschrott- Recycling Betrieb Linus, der von Wertstoffhöfen, Entsorgungsunternehmen und der privaten Wirtschaft Elektroschrott entgegennimmt, zerlegt und dabei wertvolle Rohstoffe wie beispielsweise Kupfer, Eisen und Aluminium gewinnt. Auch werden reparaturfähige Elektrogeräte von den Wertstoffhöfen wieder funktionsfähig gemacht und in einem Shop zu günstigen Preisen verkauft.
Ein anderes Beispiel ist das MBQ-Projekt zur Gewinnung von Nachwuchskräften für die Pflege aus Istanbul und Ankara, das zukünftig für den Aufbau von Kooperationen mit weiteren Städten genutzt werden soll. Hier leistet das Projekt Care International mit der Organisation von Praktika für türkische Pflegeschüler*innen in einer Einrichtung der Münchenstift einen wichtigen Beitrag zur Nachwuchsgewinnung in der Münchner Pflegelandschaft. Ziel ist der Wechsel in ein reguläres Ausbildungsverhältnis. Das erfolgreiche Projekt soll sowohl im Pflegebereich ausgeweitet als auch um weitere Branchen ergänzt werden.
Hierzu sagt der Leiter von Care International, Wolfgang Hillenbrand:
„Trotz der Pandemie-bedingten Einschränkungen konnten wir unsere Ziele erreichen und im Ausland Nachwuchskräfte für eine Tätigkeit in München interessieren. Damit senden wir ein auch positives Signal in einem Bereich des Arbeitsmarktes, in dem sich die Personalakquise oft in einem Graubereich bewegt.“
In Zukunft soll sich das MBQ auch mehr um die Vernetzung, Koordination und Kooperation zwischen großen und kleinen Unternehmen, verschiedenen Branchen und Akteuren der Weiterbildung kümmern, um Know – How und neue Qualifizierungskonzepte bekannt zu machen und die Voraussetzungen für erfolgreiche Transformationsprozesse zu schaffen.
Bürgermeisterin Katrin Habenschaden: „Auf dem Wirtschafts- und Beschäftigungsstandort München vollzieht sich gerade ein Transformationsprozess, ausgelöst durch Megatrends wie Digitalisierung, Fachkräftemangel und Klimaneutralität. Weiterbildung und Qualifizierung der Beschäftigten werden dadurch immer wichtiger. Mit dem Weiterbildungsverbund tragen wir dieser Entwicklung Rechnung und sorgen dafür, dass das MBQ auch weiterhin einen entscheidenden Beitrag bei der beruflichen und sozialen Integration von Menschen in den Münchner Arbeitsmarkt leistet. Durch dieses Update machen wir das MBQ fit für die Zukunft.“
Und Stadträtin Clara Nitsche sagt: „Die zentrale Herausforderung für den Arbeitsmarkt wird in den kommenden Jahren die Sicherung und Gewinnung von Fachkräften sein. Darauf müssen wir das MBQ einstellen, um vor allem im IT Bereich, im Handwerk, aber besonders auch im Gesundheitsbereich- und Erziehungsbereich Fachkräfte für den Münchner Arbeitsmarkt zu gewinnen.“