Antrag | 08.07.2014

Maßnahmen zur Förderung von vom Schulabbruch bedrohten MittelschülerInnen durch Angebote in den Sommerferien

Antrag

Die Stadtverwaltung wird aufgefordert darzustellen, welche Maßnahmen es gibt, um vom Schulabbruch gefährdete MittelschülerInnen in den Sommerferien zu fördern. Des Weiteren soll aufgezeigt werden, wie effektiv diese Fördermaßnahmen in der Praxis sind und ob die Möglichkeit einer Übernahme oder Bezuschussung des Konzepts „Sommercamp“ der IHK durch die Stadt besteht. Letztlich soll geprüft werden, bei welchen Projekten eine Ausweitung aufgrund ihres Erfolges sinnvoll erscheint, um Jugendliche vor dem Schulabbruch zu bewahren.

Begründung:
Es ist für jedermann vollkommen ersichtlich, dass ein möglicher Schulabbruch für MittelschülerInnen oftmals den Abstieg in die soziale Unsicherheit bedeuten würde. Es ist allgemein bekannt, dass zwischen Armut und geringer Bildung ein Zusammenhang besteht und daraus unerwünschte Nachwirkungen wie ein erhöhtes Kriminalitätspotential, größere Suchtgefahr und psychische Belastungen für die Betroffenen entstehen können. Diese schaden sowohl dem Individuum als auch der Gesellschaft und sollten deshalb frühzeitig vermieden werden. Auch die Wirtschaft würde von motivierten Mittelschulabsolventen und Mittelschulabsolventinnen, die eine Ausbildung nach Schulabschluss beginnen wollen, profitieren. Da es sich bei den sog. „Problemfällen“ oft um SchülerInnen mit Migrationshintergrund handelt, würden förderliche Maßnahmen an dieser Stelle zudem zur Integration von Bürgern und Bürgerinnen mit ausländischen Wurzeln einen wichtigen Beitrag leisten. Zumal es scheint, dass Jugendliche in der für sie schwierigen Lebensphase der Pubertät oft nur einen geringen Anstoß benötigen, um relativ problemlos die Schule zu meistern. Beispielhaft hierfür steht das Sommercamp der IHK. Daran nehmen hauptsächlich als Problemfälle wahrgenommene MittelschülerInnen teil, denen man kaum noch zutraut den Schulabschluss zu schaffen. Der Erfolg des Projekts, bei dem die SchülerInnen während der Sommerferien und vor den Prüfungen betreut werden, spricht jedoch für sich: „Alle 166 Teilnehmer am IHK-Sommercamp, das es seit 2009 gibt, haben bislang den Schulabschluss geschafft. Bei den 36 Teilnehmern des Sommercamps im Jahr 2011 haben 47,2 Prozent den Qualifizierenden Hauptschulabschluss geschafft.
19 Teilnehmer gingen direkt in eine Berufsausbildung, 8 besuchen die 10. Klasse, um ihren Realschulabschluss zu absolvieren. Zwei weitere wiederholen die 9. Klasse, um in diesem Schuljahr die Qualifizierenden Hauptschulabschluss (Quali) zu schaffen. 7 besuchen eine Berufsvorbereitung, wobei 3 von ihnen den Quali bestanden haben und den schnellen Einstieg in eine Berufsausbildung weiterhin anstreben.“ (Quelle: https://www.muenchen.ihk.de/de/bildung/aktuelle-bildungsprojekte/ihk-sommercamp/ihk-sommercamp-2012/abschluss-ihk-sommercamp-2012) Es zeigt sich, dass derartige Fördermaßnahmen mit relativ geringem Aufwand immense Erfolge verbuchen können und es der Stadt München gut anstehen würde, sich hier intensiver zu engagieren.

Fraktion Die Grünen-rosa liste
Initiative:
Gülseren Demirel
Dr. Florian Roth
Sabine Krieger
Jutta Koller
Oswald Utz
Mitglieder des Stadtrates