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Pressemitteilung | 30.01.2025

LGBTIQ*-Strategie: Ein wichtiges Zeichen in schwierigen Zeiten

Münchens LGBTIQ*-Szene erlebt derzeit die Gleichzeitigkeit von Fort- und Rückschritt. Noch nie war queeres Leben in der Stadt so vielfältig und sichtbar. Das Selbstbestimmungsgesetz hat der systematischen rechtlichen Stigmatisierung von trans* und non-binären Personen ein Ende und zudem ein wichtiges Zeichen gegen Queerfeindlichkeit gesetzt. Gleichzeitig steht die Szene zunehmend unter Druck: Queerfeindliche und antifeministische Haltungen und Hass nehmen zu. Queere Personen müssen sich verstärkt um ihre psychische und physische Sicherheit sorgen. Umso wichtiger ist es, dass die Stadt mit ihrer am Mittwoch verabschiedeten LGBTIQ*-Strategie ein wichtiges Zeichen der Solidarität gesetzt hat.

Mit ihrer LGBTIQ*-Strategie hat sich die Stadt einen Grundsatzbeschluss gegeben, der klarmacht: Queere Gleichstellungspolitik sind kein nettes „Zuckerl“ oder ein Luxus. Sondern es geht um einen grundsätzlichen Weg, auf den sich Stadtverwaltung, Politik, aber auch die Stadtgesellschaft als Ganzes verpflichten. Ziel muss es sein, der LGBTIQ*-Community ein Leben frei von Ausgrenzung, Benachteiligung und Gewalt in München zu ermöglichen.

München hat schon viel auf den Weg gebracht. Seit 20 Jahren gibt es mit der Koordinierungsstelle zur Gleichstellung von LGBTIQ* (KGL) eine Fachstelle, die bayernweiten Leuchtturmcharakter hat. Viele strategische Maßnahmen können jetzt angestoßen und umgesetzt werden. So soll zum Beispiel ein Sicherheitsnetzwerk für LGBTIQ*-Einrichtungen und ein Trans*Inter*-Zentrum aufgebaut werden. Die Stadtverwaltung erhält verstärkt Fortbildungen zu Queer-Themen. Außerdem soll eine Studie zu queerem Leben in München durchgeführt werden, die breiter aufgestellt ist als die Studie „Unterm Regenbogen – Lesben und Schwule in München“ aus dem Jahr 2004. Sie kann der Ausgangspunkt für eine noch bedarfsgerechtere Queer-Politik sein.

All das macht München zu einer Vorreiterin. Nichtsdestotrotz sind die Angriffe auf die offene Gesellschaft und auf die Community nicht mehr zu übersehen. Es ist deswegen unabdingbar, dass die Stadt sich darauf verpflichtet, am Erreichten festzuhalten und LGBTIQ*-Feindlichkeit entschieden entgegenzutreten, sei es vorbeugend durch Prävention, aber eben auch durch eine klare politische Haltung und Gegenmaßnahmen. Das kann nicht nur Aufgabe der Community sein, sondern muss von der gesamten Stadtgesellschaft getragen werden.

Mo Lüttig, Stadträt*in Die Grünen – Rosa Liste: „Es ist wichtig, dass unterschiedliche Gruppen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Unsere gemeinsame und solidarische Strategie hat die Kraft, alle zu stärken. Wir wissen, dass die Arbeit in Bezug auf Gleichstellung und Antidiskriminierung für LGBTIQ* in den kommenden Jahren nicht leichter werden wird. Umso entscheidender ist es, dass wir uns nun Leitlinien gegeben haben, die queeres Leben in München schützen und fördern.“

Thomas Niederbühl, Stadtrat Die Grünen – Rosa Liste: „Mit der nun verabschiedeten LGBTIQ*-Strategie haben wir eine Grundsatzentscheidung getroffen, die weit über München hinaus Strahlkraft entwickeln wird. Damit ist es unser gemeinsames Ziel, dass alle aus der Community in München akzeptiert und wertgeschätzt leben können Diese Vielfalt ist auch eine Bereicherung für die ganze Stadt.“