Antrag | 21.07.2015

Landschaftspark Freiham-Nord (II): Leuchtturmprojekt für den gelebten Naturschutz im Münchner Westen

Antrag:

Der landschaftsplanerische Ideenwettbewerb, einschließlich Realisierungswettbewerb

für den ersten Bauabschnitt für den neu zu planenden Landschaftspark in Freiham Nord, ist von den Wettbewerbern neben gestaltenden auch nach ökologischen Maßgaben durchzuführen.

Es werden zu den Flächen für die intensive Erholungsnutzung für die Freihamer Bürgerinnen und Bürger auch folgende naturschutzfachlich relevante Flächen, auf welchen die ökologischen Aspekte und damit der Naturschutz Vorrang haben, eingeplant:

– Anlage von sogenannten Blühstreifen und Wildwiesen (als Nahrung für Bienen und weitere blütenbesuchende Insekten, als Schutz für Bodenbrüter sowie zur Bereicherung des Landschaftsbildes)

– Anlage von Flächen mit einheimischen Gehölzstrukturen aller Wuchshöhen (Kraut-, Strauch- und Baumschicht), um sicher zu stellen, dass

–ausreichend Nistpätze

–ausreichend Fruchtträger als Nahrungslieferanten

–ausreichend Rückzugsorte für die sich ansiedelnden Wildtiere

 

zur Verfügung stehen.

 

– Anlage von wertvollen Biotopflächen (sowohl von Wasserflächen als auch wechselfeuchter Standorte wie z.B. Gräben) mit entsprechenden Pufferzonen zum Schutz von Flora und Fauna zu den intensiv genutzten Bereichen.

 

– Durch Verwendung von abwechslungsreichen bodennahen Strukturen wie z. B. Gabionen, Steinmauern oder anderen geeigneten gestaltenden Strukturelementen werden naturnahe Unterschlupfmöglichkeiten für eine Vielzahl von Tieren geschaffen.

 

-Mithilfe einer eindeutigen planerischen Zonierung werden die geschaffenen ökologisch sensiblen Bereiche bestmöglich gegen äußere Einflüsse abgeschirmt.

 

Begründung:

Durch die frühzeitige Festlegung auf wettbewerbsrelevante Kriterien für die Planung des Landschaftsparks, soll ein vielfältiges Nebeneinander verschiedener Arten und Biotope auch in diesem neu zu gestaltenden urbanen Grünraum gesichert werden.

So können, nach dem Wegfall der eher landwirtschaftlich geprägten Fläche mit vielen Zwischenhecken, Ersatzhabitate geschaffen und Verbreitungskorridore gesichert werden, um auch nach einer Bebauung von Freiham die biologische Vielfalt vor Ort mindestens zu

sichern, im besten Fall zu steigern. Zusätzlich verstärken die abwechslungsreiche Strukturen von naturschutzfachlich relevanten Flächen auch den Erholungswert der Besucherinnen und Besucher des Landschaftsparks.

Aufgrund des Nutzungsdrucks auf die verbliebenen Freiflächen in München sind multifunktionale Nutzungskonzepte gefragt, die Naturschutz und Freiraumqualitäten sinnvoll vereinen. Dies kann in Freiham Nord, bei dem letzten großen neu zu planenden Landschaftspark, gelingen, wenn die Eckpfeiler hierfür früh genug, und damit bereits für den anstehenden landschaftsplanerischen Ideenwettbewerb (einschließlich Realisierungswettbewerb für den ersten Bauabschnitt) gesetzt werden.

 

Wir bitten, wie in der Geschäftsordnung des Stadtrates vorgesehen, um eine fristgemäße Bearbeitung unseres Antrages.