Freiham ist ein Neubauprojekt, das europaweit seinesgleichen sucht. Auf 350 Hektar entsteht derzeit ein neuer Stadtteil, in dem mehr als 25.000 Menschen leben werden. Und die suchen natürlich nach Erholung. Deswegen wird das Neubauviertel einen eigenen Park bekommen. Der Landschaftspark Freiham ist mit 58 Hektar in etwa so groß wie der Westpark. Es ist ein Mega-Projekt, das nun ein Update bekommt. Das wurde im Bauausschuss des Stadtrats heute beschlossen.
Bereits 2015 wurde ein Wettbewerb durchgeführt, seit 2017 sind die Ergebnisse bekannt. Doch dann folgte der zwischenzeitliche Planungsstopp. Zum einen, weil sich die Ausbaupläne der dortigen Autobahn verändert hatten. Zum anderen, weil die Stadt sich dazu entschlossen hat, die U-Bahn von Pasing bis nach Freiham zu verlängern. Nun, 2024 erscheinen die sieben Jahre alten Planungen nicht mehr zeitgemäß. Vor allem, weil durch die Pandemie Grünflächen anders und intensiver genutzt werden als vor Covid-19.
Das bisherige Konzept sieht aber weder einen Ort zum Plantschen oder eine andere Wasserfläche vor (der geplante Badesee liegt jenseits der A99). Das soll nun nachgeholt werden. Es mangelt zudem an großen Bäumen, die wirklich Schatten spenden und den steigenden Temperaturen etwas entgegensetzen können. Das gastronomische Angebot beschränkt sich bislang auf einen Kiosk. Zum Vergleich: Im Westpark gibt es vier gastronomische Betriebe. Dazu kommt die Planung einer U-Bahnstation, die den ursprünglichen Plan, einen Aussichtsturm in unmittelbarer Nähe zu errichten unwirtschaftlich macht. Es wird deutlich: Auf den Landschaftspark Freiham muss man noch einmal neu schauen und dem Konzept eine Frischekur verpassen. Das wird nun passieren.
Auch die Interimsnutzung soll anders und kostengünstiger werden als bisher gedacht. Weil weiter nördlich in der Mitte des Parks der Autobahnzubringer gebaut werden soll und das die Planungen beeinträchtigt, wird zunächst im Südteil begonnen. Das war schon länger vorgesehen. Allerdings sieht der Wettbewerbsentwurf viele Sport- und Spielflächen westlich des Freihamer Sportparks vor. Das würde bis zu 20 Millionen Euro kosten. Deswegen soll nun stattdessen eine Variante her, die nur zwischen drei und fünf Millionen kostet. Mit Tischtennisplatten, aber auch Trendsportarten und mit Kraut- und urbanen Gärten. Diese Zwischennutzung kann man zusammen mit der Nachbarschaft entwickeln, die es 2015, als der Wettbewerb durchgeführt wurde, in dem jungen Viertel noch nicht gab.
Paul Bickelbacher, baupolitischer Sprecher Die Grünen – Rosa Liste: „Unsere Welt hat sich durch Corona verändert und damit auch die Anforderungen an einen Park. Es gibt ein anderes Freizeitverhalten, das sollte sich in unseren Planungen widerspiegeln. Außerdem müssen unsere Parkanlagen fit sein, was die Klimakrise betrifft, mit Bäumen, die Hitze aushalten und viel Schatten spenden. Und natürlich auch mit mehr Wasserflächen. Ich freue mich, dass wir in Freiham die Weichen nun so stellen, dass der neue Landschaftspark ein Gewinn für die Menschen in diesem jungen Viertel wird.“