Pressemitteilung | 28.12.2021

Kunst- und Kultur statt Leerstand – Grün-Rot bringt Zwischennutzungsagentur auf den Weg

Die grün-rote Rathauskoalition möchte Künstler*innen und Kulturschaffende der freien Szene besser mit Räumlichkeiten unterstützen. Sie fordert daher eine Agentur für kulturelle Zwischennutzungen unter dem Dach einer städtischen Gesellschaft.

Das Ziel einer solchen Agentur soll es sein, geeignete Gebäude, die saniert, umgebaut oder umgenutzt werden, auf Möglichkeiten für eine (sozio-)kulturelle bzw. künstlerische Zwischennutzung zu überprüfen und zu vermitteln. Dies betrifft städtische Liegenschaften ebenso wie private.

Das „Kunstlabtor 2“ im Gesundheitshaus in der Dachauer Straße oder das „Z Common Ground“ in der Zschokkestraße sind aktuelle Beispiele, die das Potenzial solcher Projekte in München hervorheben. Wie Zwischennutzungsagenturen für Stadtgesellschaften strukturell Mehrwehrt schaffen, zeigen etwa die Beispiele Bremen („ZwischenZeitZentrale“) und Frankfurt („RADAR Frankfurt“).

Die große Mehrheit der frei Kreativschaffenden verfügt nicht über die Ressourcen, ein derartiges Projekt ohne Hilfe zu stemmen. Um Gebäude für eine Zwischennutzung zu ertüchtigen, ist Expertise gefragt, etwa in den Bereichen Bauplanung und Architektur. Eine spezialisierte Agentur könnte den teils sehr aufwendigen Prozess rund um Genehmigung und Nutzungsänderung mit planerischem Knowhow begleiten.

Dazu sagt Stadtrat David Süß (Die Grünen): „Die freie Kunst- und Kulturszene bereichert unserer Stadt auf vielfältige Art und Weise. München tut gut daran, die Akteur*innen noch gezielter zu unterstützen mit Orten, an denen sie arbeiten, sich zeigen und wirken können. In Zusammenarbeit mit dem Kulturreferat und dem Kompetenzteam Kultur- und Kreativwirtschaft könnte eine Zwischennutzungsagentur vorübergehend ungenutzte Räume identifizieren und vermitteln. Die Münchner Gesellschaft für Stadterneuerung verfügt bereits über einige Erfahrung im Zwischennutzungsbereich und wäre nach unserem Dafürhalten ideal geeignet, um solch eine Agentur anzudocken.“

Dazu sagt Julia Schönfeld-Knor, kulturpolitische Sprecherin der SPD/Volt-Fraktion: „Kulturschaffende und Kreative leiden unter der großen Raumnot in unserer Stadt. Ihnen wird eine zentrale Anlaufstelle unbürokratisch helfen. Natürlich sind Zwischennutzungen keine Dauerlösung, aber ein gutes Mittel, um den Bedarf kurzfristig abzufedern. Wir schaffen damit wunderbare Räume für Kreativität und spannende Begegnungsorte. Das bereichert München.“


TITELBILD: Gemeinsam mit dem FC Bayern Basketball gestalten Künstler*innen vom Projekt Z an der Zschokkestraße einen Innenhof. / Campos Viola