Der Konzertsommer lässt die Herzen vieler Münchner Pop-Fans heuer höherschlagen – für viele ist er aber nicht erschwinglich. Denn die Preise für Konzerttickets gehen bei Weltstars schnell in den dreistelligen Bereich. Und das ist sogar der Fall, wenn die Veranstalter städtische Flächen oder solche von städtischen Tochtergesellschaften wie der Messe bespielen dürfen.
Schon jetzt gibt es bei manchen Veranstaltungen vergünstigte oder kostenfreie Tickets für Menschen, die sich einen Konzertbesuch sonst nicht leisten könnten. Die Fraktion Die Grünen – Rosa Liste will aber erreichen, dass solche Angebote Standard sind, sobald stadteigene Flächen oder solche von Tochtergesellschaften genutzt werden. Und zwar unabhängig davon, ob es sich um private oder städtische Veranstaltungen handelt.
Das Referat für Arbeit und Wirtschaft soll deshalb erarbeiten, wie ein solches soziales Ticketsystem standardmäßig eingeführt werden kann. Wichtig ist dabei, dass eine rechtssichere Lösung gefunden wird, die für alle Veranstalter*innen gilt.
Dass es eine solche rechtssichere Lösung braucht, hat zuletzt die Debatte um das EURO FAN FEST gezeigt. Obwohl die Stadt dem Veranstalter die Theresienwiese zu guten Konditionen überlassen hat, wurden für das Konzert, bei dem unter anderem Ed Sheeran auftreten wird, zunächst Ticketpreise von 111,65 Euro aufgerufen. Erst nach öffentlichem Druck wurden zusätzlich wenige Eintrittskarten zum Preis von 69 Euro angeboten.
Sebastian Weisenburger, Fraktionsvorsitzender der Grünen – Rosa Liste: „Münchens Flächen sind für alle da. Deswegen sollten alle Münchner*innen die Möglichkeit haben, dort stattfindende Konzerte zu besuchen und nicht nur das zahlungskräftige Publikum. Wir sagen: Wer städtische Plätze für kommerzielle Veranstaltungen nutzen darf, soll seine Eintrittspreise im Gegenzug auch mit einer sozialen Komponente gestalten.“