Konsumräume reduzieren Todesfälle

P R E S S E M I T T E I L U N G

Konsumräume reduzieren Todesfälle
Grüne setzen Drogenkonsumräume auf die Tagesordnung

Die Einrichtung von Konsumräumen von Drogenabhängigen ist Gegenstand eines Antrags von Fraktionschefin Lydia Dietrich. Da die Stadt trotz gegebener bundesrechtlicher Grundlage derartige Konsumräume nicht ohne Einwilligung des Freistaats Bayern betreiben kann, beantragt Lydia Dietrich, dem Gesundheitsausschuss über die Ergebnisse einer einschlägigen Anhörung im Nürnberger Stadtrat zu berichten. Dabei sollen die Erfahrungen in anderen Städten, die gesetzlichen Voraussetzungen und der Bedarf für Gesundheitsräume in München zur Sprache kommen.

Lydia Dietrich: “Untersuchungen haben gezeigt: Es gibt einen statistisch signifikanten Zusammenhang zwischen dem Betrieb von Konsumräumen und der Senkung der Zahl der Drogentoten. Zwar war die Zahl der Drogentoten in München in den letzten 10 Jahren aufgrund der niedrigschwelligen Arbeit der Drogenhilfe rückläufig, aber Konsumräume könnten zu einer weiteren Verbesserung beitragen. Gerade die lebensbedrohlichen Krankheitsverläufe bei Konsumenten könnten durch Konsumräume verringert und vermieden werden.

Durch die Änderung des Betäubungsmittelgesetzes vom März 2000 wurde zwar eine rechtliche Grundlage für Drogenkonsumräume geschaffen. Auf der Landesebene fehlt bisher allerdings die gesetzliche Regelung durch eine Landesverordnung in Bayern – wo dank der CSU jeder drogenpolitische Fortschritt 10-20 Jahre später kommt als im Rest des Landes.

Die Stadt Nürnberg hat in einer Anhörung über die Situation diskutiert und beschlossen, sich auf Bezirks- und Landesebene wie auch über den Städtetag für eine entsprechende Rechtsverordnung auch in Bayern einzusetzen. München sollte sich dieser Forderung anschließen. Die Kommunen sollten auch in Bayern die Möglichkeit haben, ihre Suchthilfe um Gesundheitsräume zu ergänzen, wenn der Bedarf gegeben ist und dadurch Todesfälle vermieden werden können.“