Antrag | 20.04.2015

Konsequenzen aus der Bundesstudie „Umweltbewusstsein in Deutschland 2014“ für München

Antrag

Analog der aktuellen Studie des Bundesministeriums für Umwelt (BMUB) und des Umweltbundesamts (UBA) „Umweltbewusstsein in Deutschland 2014“ wird eine entsprechende Umfrage für München konzipiert, durchgeführt und dem Stadtrat vorgelegt. Außerdem werden mögliche Konsequenzen vorgestellt, die sich aus der Studie für die städtische Umwelt- und Verkehrspolitik ableiten lassen. Ein Schwerpunkt soll dabei den veränderten Präferenzen beim Mobilitätsverhalten gelten.

Die letzte Befragung fand 2010 statt. Insofern steht eine neue ohnehin an.

Ggf. könnten die entsprechenden Fragen hier einfach mittels eines Frageblocks integriert werden.

Begründung

Laut der Studie von Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt stellen Verkehrslärm und Abgase für die Bevölkerung ein immer drängenderes Problem dar (siehe: http://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/378/publikationen/umweltbewusstsein_in_deutschland.pdf). Daraus werden gerade für die Verkehrsplanung der Kommunen Folgerungen abgeleitet. Dies kann man als Verkehrswende weg vom Vorrang des Privatautos hin zum Ausbau von Fuß- und Fahrradwegen, Car-Sharing-Angeboten und öffentlichem Nahverkehr.

77 % fühlen sich von Lärm belästigt, wobei der Verkehrslärm als Ursache mit Abstand auf Platz 1 steht. 82 % der Befragten und sogar 92 % der jungen Menschen (14- bis 17-Jährige) wollen, dass Städte gezielt so umgestaltet werden, dass man kaum noch auf ein Auto angewiesen ist. „Eine auf das Auto zentrierte Stadt wird von vielen offensichtlich längst mehr als Belastung denn als Erleichterung des Alltagslebens erfahren.“ (S. 34)

In einer auf die Münchner Situation angepassten Befragung sollen hier allgemeine wie konkrete Fragestellungen formuliert, um als Grundlage für die weitere Planung in der Verkehrspolitik zu dienen. Auch, wenn sich verändertes Bewusstsein nicht immer sofort in verändertem Verhalten niederschlägt, ist zu bedenken, dass diese Einstellungen eine Grundlage für eine auf Anreize und eine Push-und-Pull-Strategie bauende Wende in der Mobilitätspolitik darstellen.

Falls angesichts des urbanen Lebensstils und der in München bereits häufig genutzten Alternativen zum Auto die Münchnerinnen und Münchner sich auch für eine Stadtentwicklung und Mobilität aussprechen, die weniger auf das Auto setzt, wäre dies nicht nur angesichts der bisherigen dem entgegengesetzten Entscheidungen und Anträgen der Großen Koalition – so in der Plinganserstraße (Autospuren statt Wohnungen) und zu Schmalspurradwegen in der Rosenheimerstraße –, sondern auch wegen anstehender großer Investitionen (ÖV-Ausbau bzw. Auto-Ringtunnel) ein deutliches Signal für eine konsequente Mobilitätswende.

Fraktion Die Grünen-rosa liste

Initiative:

Dr. Florian Roth

Paul Bickelbacher

Mitglieder des Stadtrates