Antrag | 22.06.2011

Kombi-Tickets (Eintritt und ÖPNV-Ticket) sichern und weiterentwickeln

Antrag

Kombi-Tickets (Eintritt und ÖPNV-Ticket) sichern und weiterentwickeln

Der Stadtrat möge beschließen:

1.) Die Verwaltung berichtet dem Stadtrat über den aktuellen Sachstand zum Kombi-Ticket.

2.) Die Verwaltung berichtet dem Stadtrat, wie sich Eintrittspreise der Messe München nach dem Wegfall der kostenfreien Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel entwickelt haben.

3.) Die Vertreter der LH München in den Gremien von Gesellschaften mit städtischer Beteiligung, welche publikumswirksame Veranstaltungen anbieten, werden aufgefordert, sich aktiv für den Erhalt bzw. die (Wieder-)Einführung des Kombitickets einzusetzen.

4.) Die Verwaltung wird beauftragt, die Nutzungs- und Mietverträge für publikumswirksame Veranstaltungen im eigenen Wirkungskreis einschließlich der städtischen Tochtergesellschaften wie beispielsweise auch der „Olympiapark München GmbH“ und der „Deutsches Theater München Betriebs GmbH“ dahingehend zu überarbeiten, dass die Fahrpreise für öffentlichen Verkehrsmittel grundsätzlich in einem Kombi-Ticket eingepreist werden.

5.) Die Verwaltung wird beauftragt, in Zusammenarbeit mit den Verkehrsgesellschaften ein Konzept zu erstellen, um das Kombi-Ticket auch für einen weiteren Kreis von Veranstaltern (wieder) attraktiv zu machen.

Begründung:
„Bitte beachten Sie, dass die Tickets für die Veranstaltungen der Messe München ab 1. Januar 2011 nicht mehr zur kostenfreien Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel berechtigen. Besucher und Aussteller der Messe München, die zur Anreise öffentliche Verkehrsmittel nutzen, müssen sich künftig vor Fahrtantritt auf eigene Kosten eine Fahrkarte kaufen. “
Mit diesem Hinweis beendet ein weiterer Großveranstalter die Zusammenarbeit mit den Verkehrsunternehmen im MVV. Dies ist insbesondere ärgerlich, da die erforderliche U-Bahn-Erschließung der Messe München, an der die LH München zudem mit 49,9% beteiligt ist, von der öffentlichen Hand gezahlt worden ist und die SWM/MVG auch für deren Unterhalt aufkommt. Ähnliches gilt auch für die U-Bahn-Erschließung der Allianz-Arena.

Dabei könnte das Kombi-Ticket für alle Beteiligten eine Win-win Situation darstellen. Der Besucher kann mit der Eintrittskarte – ohne sich um Tarifzonen kümmern zu müssen – entspannt mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Fußball, zur Messe, ins Konzert oder Theater fahren; die Veranstalter zeigen sich kundenfreundlich und müssen weniger Parkplätze vorhalten; die Verkehrsunternehmen haben ggf. abschätzbare Einnahmen zur Deckung der Kosten von Großveranstaltungen und die MünchnerInnen freuen sich über weniger Lärm und eine bessere Luft.

Die Einpreisung des Fahrpreises auf das Ticket ist zudem verhältnismäßig, da der Anteil der Fahrkarte am Gesamtpreis – im Verhältnis zu den Eintrittspreisen, insbesondere bei Konzerten und Fachmessen,

– gering ist
– im Vergleich zu den Hotelzuschlägen während der großen Messen nicht spürbar ist
– nicht höher ausfällt als die Differenz eines Onlinetickets zum Ticket an der Abendkasse bzw. der diversen Bearbeitungsgebühren, die beim Kauf von Eintrittskarten anfallen.

Fraktion Die Grünen – rosa liste
Initiative:
Paul Bickelbacher
Sabine Nallinger