Antrag | 23.09.2009

Klimawandel und Gesundheit (I)

08-14 / A 01063

Klimawandel und Gesundheit (I)
Antrag:

Das Referat für Gesundheit und Umwelt wird beauftragt, dem ehrenamtlichen Stadtrat die Auswirkungen des globalen Klimawandels auf die Gesundheit der Münchner Bevölkerung darzustellen. Dabei wird auf direkte Gesundheitsrisiken wie Hitzestress und allergische Reaktionen sowie auf indirekte Gesundheitsrisiken durch die Veränderung von Biosystemen eingegangen. Auf dieser Grundlage werden Handlungsempfehlungen für behördliche Leitlinien und den veränderten Versorgungsbedarf an städtischen Kliniken erarbeitet.

Begründung:

Bayern ist geographisch überdurchschnittlich von der globalen Erderwärmung betroffen. So ist bis Ende des 21. Jahrhunderts mit einem landesweiten Temperaturanstieg von bis zu 4 ° C, in der Alpenregion sogar von bis zu 5 ° C (weltweit 2,8 ° C) zu rechnen. Neben direkten Gesundheitsfolgen wie hitze- oder kältebedingten Herz-Kreislauf-Erkrankungen führt dies zu einem Anstieg allergischer Erkrankungen aufgrund längerer Vegetationsperioden und der Ansiedlung neuartiger Pflanzenarten (z.B. Ambrosia).

Begünstigt wird zudem die Ausbreitung, Einwanderung und Vermehrung von Insekten und Wirbeltieren, die als Vektoren verantwortlich für die Übertragung unterschiedlichster Krankheitskeime sind. Die Ausweitung der Endemiegebiete von durch Zecken übertragener Frühsommermeningoenzephalitis (FSME) ist ein Beispiel dafür. Aber auch Erkrankungen wie Leishmaniose, West-Nil-Virus und Chikungunya, deren Einschleppung wiederum durch kürzer werdende Flugzeiten in (sub-) tropische Länder erleichtert wird, werden den Nimbus des Exotischen verlieren und für die hiesige medizinische Versorgung an Bedeutung gewinnen.

Initiative:
Dr. Florian Vogel
Stadtrat