Pressemitteilung | 09.03.2022

Keine Flächen verschwenden – Europark aufwerten

Im sogenannten Euro-Industriepark*, wo heute noch fußballfeldgroße Parkplätze den Boden versiegeln, sollen in einigen Jahren Wohnungen und neue Grünflächen entstehen. Das hat der Planungsausschuss heute beschlossen und damit einen Antrag der grün-rosa Fraktion aus dem Jahr 2018 aufgegriffen, der eine effizientere und vielfältigere Nutzung der Flächen zum Ziel hat. Ein damals von den Grünen-Rosa Liste beauftragter Testentwurf kam zu dem Ergebnis, dass die Nutzungen Parken und Verbrauchermarkt auf einem Beispielgrundstück nur ein Drittel der Fläche beanspruchen würden, wenn man sie sinnvoll stapelt.

Das Planungsreferat hat nun den Auftrag, für das Gebiet ein Konzept zu entwickeln, das eine Nutzungsmischung aus Wohnen und Gewerbe, gewerbliche Nachverdichtungspotenziale, Standorte für soziale und technische Infrastrukturen und mehr Grünflächen beinhalten soll. In einem von Grünen – Rosa Liste und SPD/Volt gemeinsam eingebrachten und beschlossenen Änderungsantrag wird das Planungsreferat außerdem aufgefordert, einen Vorschlag für eine Umwidmung von Teilen der Flächen in urbane Gebiete mit hohem Wohnanteil und Grün- oder Sportflächen zu unterbreiten. Auch mögliche Standorte für Club- und
Kulturangebote sowie Musikprobenräume sollen eruiert werden.

Durch den Erlass eine Sanierungssatzung – dies wird das Planungsreferat prüfen – will die grünrote Stadtratsmehrheit die städtischen Einfluss- und Steuerungsmöglichkeiten und mögliche staatliche Zuschüsse für diesen Prozess sichern.

Stadtrat Paul Bickelbacher: „Einen so verschwenderischen Umgang mit Flächen wie dies momentan noch den Europark prägt, kann sich München nicht mehr leisten. Es wird allerhöchste Zeit hier umzusteuern und die vielen ungenutzten Flächenpotentiale zu heben. Der Europark könnte ein Beispiel dafür werden, wie durch geschickte Umgestaltung aus einer städtebaulichen Ödnis ein neuer, vielfältiger und grüner Stadtteil werden kann. Hinzu kommt, dass die Tram zum neuen Stadtviertel Bayernkaserne eine neue Haltestelle im Europark bekommen wird und dass zukünftig die neue geplante S-Bahn von Karlsfeld zum Forschungs- und Innovationszentrum vom BMW um eine Station bis zum Europark verlängert werden kann.“

* Die private Bezeichnung „Euro-Industriepark“ ist kein amtlicher Ortsname. Offiziell wird das Gebiet in allen formellen Plänen als Europark bezeichnet