Antrag | 02.03.2020

Istanbul-Konvention konsequent umsetzen II – Sensibilisierung für Gewalt- und Missbrauchserfahrungen auch an städtischen Schulen

Das Referat für Bildung und Sport entwirft ein Konzept zur Kampagnenarbeit an den städtischen Schulen mit dem Ziel der Sensibilisierung für Gewalt- und Missbrauchserfahrungen im Jugendalter sowie der Aufklärung über Unterstützungsangebote.

Begründung:

Am 1. Februar 2018 ist das „Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt“, die sogenannte Istanbul-Konvention, in Deutschland in Kraft getreten. Die Istanbul-Konvention verpflichtet die Unterzeichnerstaaten gegen alle Formen von Gewalt vorzugehen. Im Fokus der Konvention steht geschlechtsspezifische Gewalt, die sich entweder gegen Frauen richtet oder Frauen unverhältnismäßig stark trifft.
Die Vertragsstaaten verpflichten sich im Rahmen des Istanbul-Konvention zu einer ganzheitlichen Gewaltschutzstrategie. Zu den Maßnahmen zählen Gewaltprävention durch Bewusstseinsschaffung und Sensibilisierung der Öffentlichkeit, Unterstützung und Schutz durch Hilfsdienste, die Einrichtung von Frauenhäusern, wirksame strafrechtliche Normen und Verfahren zur Aufklärung und Sanktionierung von Gewalttaten sowie die Ausdehnung dieser Maßnahmen auch in Asylverfahren.
Unter Münchens Schüler*innen muss ein Bewusstsein für die hohe Dunkelziffer sexueller Missbrauchs- und anderer Gewalterfahrungen vor allem bei jungen Frauen geschaffen und gleichzeitig auf die Umstände dieser Taten hingewiesen werden. Ziel muss es sein zu vermitteln, wo Opfer und deren Freund*innen Hilfe finden und dass das Opfer niemals Schuld trägt. In diesem Rahmen ist Aufklärungsarbeit über Gewalterfahrungen an sich und über das Netz von städtischen Hilfsstellen zu leisten sowie eine Sensibilisierung des Lehrpersonals und der pädagogischen Fachkräfte sicherzustellen. Zudem müssen sichere Räume für Schülerinnen und Schüler geschaffen werden, in denen diese sich Vertrauenspersonen öffnen können.

Fraktion Die Grünen – Rosa Liste

Initiative:
Anja Berger
Jutta Koller
Mitglieder des Stadtrates