Impfmöglichkeiten für Münchner*innen in prekären Wohnverhältnissen schaffen

Dringlichkeitsantrag zur Behandlung in der Vollversammlung am 05. Mai 2021

Das Gesundheitsreferat wird gemeinsam mit dem Sozialreferat gebeten, nach Aufhebung der gesetzlichen Prioritätensetzung, den Münchner*innen, die aufgrund von besonders beengten bzw. prekären Wohnverhältnissen oder anderer sozio-ökonomischen Faktoren besonders gefährdet sind, sich mit Covid 19 zu infizieren, die Möglichkeit zu bieten, wohnortnah und schnellstmöglich geimpft zu werden. Dies kann insbesondere durch mobile Impfteams in den Stadtvierteln erfolgen. Bereits heute wird erfolgreich in den Alten- und Servicezentren geimpft.
Zudem soll die Stadtverwaltung geeignete Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit ergreifen, um skeptischen oder nicht ausreichend informierten Menschen die Entscheidung für eine Impfung zu ermöglichen.

Begründung:

Intensivmediziner fordern mehr Impfmöglichkeiten für benachteiligte
Bevölkerungsgruppen. Viertel, in denen Menschen in besonders beengten bzw. prekären Wohnverhältnissen leben, sollen dabei ins Zentrum der Aufmerksamkeit rücken. Laut der Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin, Divi, etwa lägen auf den Intensivstationen überdurchschnittlich viele Menschen ärmerer Bevölkerungsschichten und mit Migrationshintergrund. Die Gesundheitsämter sollten deshalb mobile Impfteams verstärkt in die besonders betroffenen Viertel ihrer Städte schicken.

Ähnlich sieht das der Deutsche Städtetag. Man dürfe nicht einen Teil der Menschen abhängen, nur weil für sie der Zugang zu Impfungen zu schwer sei. Das Robert-Koch-Institut meldet unterdessen eine Stagnation bei den Klinikeinweisungen von Covid-19-Patienten. Deren Zahl steige seit Ende Februar nicht mehr an. Das RKI macht dafür vor allem die Fortschritte bei den Impfungen älterer Menschen verantwortlich. (https://www.br.de/nachrichten/meldung/intensivmediziner-fordern-mehr-impfungen-in-sozialen-brennpunkten,3003a5656