P R E S S E M I T T E I L U N G
Ein attraktiver Arbeitsmarkt ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal Münchens – auch im Hinblick auf die Chancen zur Integration von EinwanderInnen. Doch vielfach müssen gut ausgebildete oder sogar hochqualifizierte MigrantInnen Beschäftigungen ausüben, die weit unter ihrem Ausbildungsniveau liegen, weil ihre Zeugnisse in Deutschland nicht anerkannt werden. Die Ärztin aus Russland, die putzen gehen muss, oder der Ingenieur aus dem Iran, der als Taxifahrer arbeitet, sind leider keine Einzelfälle. Die Entscheidung über die Anerkennung von Schul- und Ausbildungszeugnissen liegt zwar in der Hoheit der Bundesländer, doch auch die Kommunen tragen Verantwortung, wenn bei ihnen MigrantInnen in Arbeitsbereichen tätig sind, für die sie – unter Umständen aufgrund ihrer nicht anerkannten Ausbildung – überqualifiziert sind.
Stadträtin Gülseren Demirel (Die Grünen – rosa liste) will daher per Anfrage klären, ob auch bei der Landeshauptstadt MigrantInnen unter ihrem Niveau beschäftigt sind, ob nicht anerkannte Qualifikationen erfasst werden und ob man den Betroffenen Nachqualifizierungsmaßnahmen und Fortbildungen anbietet.
Gülseren Demirel: „Unser Ziel muss es sein, alle Potentiale, die die MitarbeiterInnen der Stadt erworben haben, optimal auszuschöpfen und formale Hindernisse so weit wie eben möglich auszuräumen. Das dient der Effizienz in der Verwaltung ebenso wie der Motivation der betroffenen Angestellten. Und der Integration kann es nur schaden, wenn Menschen sich beständig unter Wert verkaufen müssen.“