Pressemitteilung | 14.06.2023

Hochhäuser müssen besondere Anforderungen erfüllen

Der Stadtrat hat heute nach langer und ausführlicher Debatte die vom Planungsreferat vorgelegte Hochhausstudie beschlossen. Nach Auffassung der Fraktion Die Grünen – Rosa Liste ist dies ein sinnvoller Rahmen und eine gute fachliche Grundlage für weitere Debatten. Denn, so Stadträtin Anna Hanusch, diese Debatten werde es weiterhin geben, da jeder Einzelfall nach seinen spezifischen Qualitäten und Eigenschaften beurteilt und bewertet werden müsse.

Anna Hanusch: „Die Hochhaustudie dient als räumliches Leitbild, legt aber in keiner Weise fest, dass an bestimmten Orten in der Stadt Hochhäuser entstehen sollen oder wir uns dort Hochhäuser wünschen. Sie gibt dem Stadtrat als Entscheidungsgrundlage außerdem klare Qualitätskriterien, die wir mit einem Änderungsantrag noch geschärft haben. Der Mehrwert für die Gesellschaft ist bei reinen Bürohochhäusern kaum erkennbar. Daher fordern wir gemischte Hochhäuser und einen möglichst hohen Anteil bezahlbaren Wohnraums. Um dem Ziel der Klimaneutralität gerecht zu werden, dürfen Hochhäuser nur an vom ÖPNV gut erschlossenen Standorten entstehen. Die Gebäude sollten außerdem besonders langlebig und mit einer möglichst flexiblen Struktur konzipiert werden, damit die eingesetzten Ressourcen und Technik ihren besten Nutzen entfalten können. 

Wenn im flächenarmen München neu gebaut und in Einzelfällen sogar neue Flächen versiegelt werden, gilt es eine hohe Dichte anzustreben und auch in die Höhe zu gehen. Hochhäuser – wenn man sie entsprechend der Bauordnung als Gebäude ab 8 Geschossen definiert – sind also durchaus sinnvoll. Ob und wo allerdings in Zukunft deutliche stadtgestalterische Zeichen in einer Höhe über 50 m gesetzt werden, muss mit den neuen Leitlinien auch weiter am Einzelfall kritisch diskutiert werden. Diese Gebäude müssen in ihrem gestalterischen, sozialen, ökologischen und energetischen Konzept immer herausragend sein und das Bestmögliche aus dieser besonderen Bauform herausholen.“