Pressemitteilung | 06.08.2024

Hitze in der Stadt: So aufgeheizt sind beliebte Plätze

Im Sommer fühlt sich München an vielen Tagen an wie ein Backofen. Vor allem in der Innenstadt heizen sich Asphalt und Hausfassaden stark auf, in vielen Straßen steht die viel zu warme Luft. Für kleine Kinder oder Ältere sind diese Temperaturen besonders schwer erträglich und können gefährlich sein. Für sie kann es zur Qual werden, sich in der Münchner City zu bewegen.

Um zu zeigen, wie drastisch die Temperaturen in der Innenstadt sein können, hat die Fraktion Die Grünen – Rosa Liste nun an beliebten Plätzen selbst Messungen durchgeführt. Dabei kam heraus: Dort, wo viel Grau und wenig Grün vorhanden ist, liegen die Temperaturen teilweise fast doppelt so hoch wie wenige Meter weiter auf einer Wiese mit Bäumen.

So wurden am Messtag im Juli am Odeonsplatz 40,6 Grad gemessen, im Hofgarten direkt daneben lediglich 23,8 Grad Celsius. Ähnlich sieht es am Sendlinger-Tor-Platz aus: Die Bodenplatten hatten sich hier auf 38 Grad Celsius aufgeheizt, nebenan im Nußbaumpark zeigte das Messgerät in der Nähe des Spielplatzes nur 24,9 Grad an. Ebenfalls ein Tipp, um mitten in der Stadt eine Ruhepause einzulegen: der Maximiliansplatz. Mehr Parkanlage als Platz bietet er eine große Wiese und viele Bäume, das belohnte das Thermometer mit 20,8 Grad, während nebenan am Stachus trotz Brunnen 39,5 Grad angezeigt wurden.

Aber auch weniger Grün kann für ein großes Plus an Aufenthaltsqualität sorgen: Selbst an einem eigentlich heißen Platz sorgt der Schatten der Bäume für Kühle. Das zeigen die Messungen am Rindermarkt und am Marienplatz. Hier wurde die Bodentemperatur jeweils in der Sonne und unter dem Schatten von Bäumen gemessen. Die Ergebnisse sind deutlich: Marienplatz (40,9 versus 24,5 Grad), Rindermarkt (39,1 versus 25 Grad).

Mona Fuchs, Fraktionsvorsitzende Die Grünen – Rosa Liste: „Unsere kleine Versuchsreihe zeigt es deutlich: In Zeiten steigender Temperaturen brauchen wir unbedingt grüne Infrastruktur, damit unsere Stadt lebenswert bleibt. Bäume sorgen für Schatten und kühlere Luft, Brunnen bieten zusätzliche Abkühlung. So schaffen wir in der Stadt wichtige Erfrischungsoasen – vor allem Kindern und Senior*innen kommt das zugute.“

Zur Methodik: Gemessen wurde die Bodentemperatur am Freitag, 26. Juli zwischen 17.30 Uhr 18.30 Uhr. Direkt nebeneinander liegende Orte (z.B. Odeonsplatz/Hofgarten) dabei innerhalb einer Zeitspanne von maximal zehn Minuten. Genutzt wurde ein handelsübliches Infrarotthermometer. Die maximale Lufttemperatur an diesem Tag lag laut Deutschem Wetterdienst bei 27,7 Grad Celsius (Messstation Flughafen).

Fotos von allen Orten, an denen gemessen wurde, stehen als Download bereit:

https://www.gruene-fraktion-muenchen.de/presse/pressebilder/hitze