Es könnte so einfach sein: Mit dem Rad zum Bahnhof und dann schnell weiter mit dem Zug. Am Münchner Hauptbahnhof ist das derzeit leider mehr Wunsch als Realität. Das liegt vor allem an der Langzeit-Baustelle für das neue Bahnhofsgebäude. Weil die den Münchner*innen noch in die 2030er Jahre erhalten bleiben wird, braucht es fürs Radlparken eine Lösung für die Baustellenzeit. Die ist in der Sitzung des Mobilitätsausschusses auf den Weg gebracht worden.
Konkret soll eine Fußgängerunterführung an der Kreuzung Arnulf- und Seidlstraße in eine Bike & Ride-Anlage umgewidmet werden. Das bietet sich an, denn derzeit nutzen nur wenige diese Querungsmöglichkeit. Platz wäre hier für ca. 350 Fahrräder. Festgelegt ist für das Projekt eine Kostenobergrenze von 2,41 Millionen Euro brutto, finanzielle Mittel sind durch die Stellplatzablöse und Fördermitteln der Regierung von Oberbayern gesichert. Die Fraktion Die Grünen – Rosa Liste fordert, dass die Verwaltung das Vorhaben trotzdem noch einmal auf Einsparpotenziale hin untersucht.
Als weiteren Standort zum Radlparken hat das Mobilitätsreferat das Erdgeschoss des Parkhauses an der Marsstraße ins Auge gefasst. In einem Pilotprojekt, das auf fünf Jahre angelegt ist, sollen hier etwa 300 Abstellplätze entstehen. Die Fraktion Die Grünen – Rosa Liste regt an, dieses Autoparkhaus perspektivisch komplett oder zumindest zu großen Teilen in ein Fahrradparkhaus umzuwandeln.
Außerdem schlägt die Fraktion zwei weitere Orte fürs Fahrradparken vor. So wird die Autofahrspur auf der Prielmayerstraße vor dem Elisenhof nur selten genutzt. Diese Fahrspur könnte in eine Fläche für Radabstellplätze umgestaltet werden, die einen praktischen Übergang zum Bahnhof und U- und S-Bahn bieten würde. Eine weitere Möglichkeit wäre an der Bayerstraße, direkt am Trambahnhalt Hauptbahnhof Süd vor dem Gasthaus Münchner Stubn. Hier könnte man eine der zwei Autofahrspuren für Fahrradabstellplätze umnutzen.
Christian Smolka, Stadtrat Die Grünen – Rosa Liste: „Durch die Baustelle am Hauptbahnhof ist es sehr schwierig geworden, sein Fahrrad richtig abzustellen. Immer wieder werden Radlständer wegen der Bauarbeiten verlegt und dann nicht mehr richtig aufgestellt. Das führt zu einem Chaos, das alle nervt, nicht nur Radler*innen, sondern auch Fußgänger*innen. Hier müssen sich Bau- und Mobilitätsreferat schnell einen Modus überlegen, wie das künftig besser beobachtet und verhindert werden kann. Perspektivisch bekommt der Hauptbahnhof mehr Radlparkplätze. Das ist wichtig und richtig! Vor allem die Idee, dafür ein Parkhaus zu nutzen, halte ich für sehr charmant und gut umsetzbar.“