Kaum eine Brücke ist so ikonisch wie die Hackerbrücke. Fotos von Münchner*innen, die den Sonnenuntergang auf einer Querstrebe sitzend genießen haben es sogar in Reiseführer geschafft. Kein Wunder, ist die Stahlkonstruktion doch ein wichtiges Zeugnis der Ingenieursbaukunst aus dem späten 19. Jahrhundert. In den 1980ern wurde die Brücke schon einmal saniert, doch jüngere Untersuchungen zeigen: An der historischen Stahlkonstruktion nagt der Zahn der Zeit, diese Korrosionsschäden müssen behoben werden. Wie die Generalinstandsetzung vonstattengehen soll, hat der Bauausschuss heute beschlossen.
Geplant ist, erst die eine und dann die andere Brückenhälfte zu sanieren. Wer zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs ist, kann jeweils die andere Hälfte zum Queren benutzen. Autos dürfen während der Sanierungszeit die Hackerbrücke nicht passieren – außer, es handelt sich um Einsatzfahrzeuge wie Krankenwagen oder Feuerwehr. Die Hackerbrücke wird baulich auf Stand gebracht – der Denkmalschutz aber natürlich beachtet. So wird die Beleuchtung zwar mit LED-Technologie umgesetzt, allerdings in einer Lampenform, die zum historischen Bauwerk passt. Die Gehwegbeleuchtung wird sich an den historischen Gaslaternen orientieren. Außerdem soll eine Effektbeleuchtung möglich sein, die das Bauwerk in Szene setzt.
Die Maße der Brücke bleiben erhalten, also an Ost- und Westseite mit einem Gehweg und zwei Fahrspuren auf der Innenseite. Ob letztere aber weiterhin von Privat-PKW genutzt werden können, oder hier nur Radelnde, Bus, Taxis und Einsatzkräfte queren können sollen, muss der Stadtrat zu einem späteren Zeitpunkt entscheiden. Während der Bauzeit wird der Autoverkehr bis auf wenige Ausnahmen ohnehin die Hackerbrücke nicht queren können. Die Grünen – Rosa Liste und ihre Koalitionspartnerin SPD/Volt haben deswegen angeregt, dass das Mobilitätsreferat beobachtet, wie sich der Verkehr hier in dieser Zeit entwickelt, um eine informierte Entscheidung darüber treffen zu können, wer in Zukunft über die Brücke fahren darf.
Das Baureferat wird das Sanierungskonzept nun genauer festzurren. Der Baubeginn ist für 2027 angesetzt und soll bis Herbst 2029 dauern.
Sibylle Stöhr, stellvertretende Fraktionsvorsitzende Die Grünen – Rosa Liste: „Es ist gut, dass wir die Sanierung nun in die Wege leiten. Wir haben während der Arbeiten die Chance, zu prüfen, ob es die Hackerbrücke für den privaten Autoverkehr überhaupt braucht – oder es mit Donnersbergerbrücke und Pau-Heyse-Unterführung ohnehin ausreichende Alternativen gibt. Eine Hackerbrücke mit deutlich weniger Autoverkehr und mehr Platz zum Flanieren und Radeln halte ich für eine sehr charmante Idee für die Menschen in den umliegenden Vierteln.“