Die 2021 als Pilotprojekt für 30 Monate eingeführte gynäkologische Sprechstunde für Frauen und Mädchen mit Mobilitätseinschränkungen ist gut angenommen worden.
Von Oktober 2021 bis April 2023 wurden im Gesundheitsreferat 134 Behandlungstermine durchgeführt. Weit über 100 Frauen mit Mobilitätseinschränkungen – die meisten aus dem Münchner Stadtgebiet – wurden bisher behandelt. Die Befragung der Patientinnen ergab ein hohes Maß an Zufriedenheit.
Der Gesundheitsausschuss hat daher beschlossen, diese Sprechstunde dauerhaft anzubieten. Das Gesundheitsreferat erhielt außerdem den Auftrag für medizinisches Personal einen Leitfaden zum Umgang mit Menschen mit Behinderungen zu entwickeln.
Stadträtin Sofie Langmeier: „Treppen sind nur eine Herausforderung, vor der Frauen mit starken Mobilitätseinschränkungen stehen, die eine Frauenärztin aufsuchen wollen. Der Untersuchungsstuhl oder der Zeitslot, der für die Untersuchung oder das damit verbundene An- und Ausziehen zur Verfügung steht, ist eine weitere Hürde. In der gynäkologischen Sprechstunde stehen im Schnitt 90 Minuten zur Verfügung, alle notwendigen Hilfsmittel wie ein Lifter sind vorhanden – und vor allem medizinisches Personal, das auf die Patientinnen eingeht und mit deren besonderem Bedarf ganz selbstverständlich umgeht.
Stadträtin Anja Berger: „Jeder Mensch hat das Recht auf ungehinderten Zugang zu medizinischer Versorgung, und jede Frau – auch mit Mobilitätseinschränkungen – hat das Recht auf freie Wahl der Ärzt*in und auf gynäkologische Versorgung im Stadtgebiet. Die rege Nachfrage nach der gynäkologischen Sprechstunde zeigt, wie notwendig sie ist. Dieses sinnvolle und stark nachgefragte Angebot wird nun fester Bestandteil der medizinischen Versorgung Münchens – ein wichtiger Beitrag zum Abbau von Barrieren und zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen.“