Wer Münchners Kinder optimal fördern will, muss den Kochlöffel schwingen. Denn, um gesund groß und stark zu werden, brauchen kleine Münchner*innen eine ausgewogene Ernährung. Sei es ein knackiger Salat mit Äpfeln und Nüssen, ein Gemüseauflauf oder Kartoffeln mit einem würzigem Kräuterquark: Frisch gekocht schmeckt besser und ist gesünder. Deswegen setzt das Referat für Bildung und Sport darauf, dass in städtischen Kitas vermehrt frische Gerichte auf den Tisch kommen.
Erste Erfahrungen mit dieser sogenannten „Frisch-Mischküche“ gibt es bereits. An diesem Dienstag hat der Kinder- und Jugendhilfeausschuss nun den Weg dafür freigemacht, das Konzept schrittweise auf alle städtischen Kitas zu übertragen. Am Mittwoch wird der Bildungsausschuss final darüber abstimmen. Zum Beispiel soll das Hauswirtschaftspersonal entsprechend geschult werden, damit auf die Speisepläne immer mehr Gerichte mit regionalen, saisonalen und frischen Lebensmitteln kommen, die Kindern auch schmecken. Der Aufbau neuer Stellen wird dabei wegen der derzeitigen Haushaltslage etwas entzerrt, um das Projekt wirtschaftlich zu gestalten.
Genuss, Prävention und Klimaschutz kommen so gemeinsam auf den Teller. Frisch zu kochen schont Ressourcen – und es kommt den Münchner Kindern direkt zu Gute. Gesund essen lernt man am besten von klein auf. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Kinder und Jugendmedizin hin: Ein ausgewogenes Essensangebot im Kindesalter ist die beste Medizin gegen Überernährung und Übergewicht – auch im Erwachsenenalter. Essen Kinder gesund, hilft ihnen das beim Wachsen, körperlich und geistig. Wer nachhaltig satt ist, kann sich besser konzentrieren und lernen.
Dabei ist es wichtig, dass die Stadt in ihren eigenen Kitas ein Vorbild ist. Denn viele Kinder essen zu viel Fertiggerichte, zu viel Zucker, zu viel Fett. Im Schnitt bekommen Kinder bis fünf Jahre mehr als doppelt so viele ungesunde Lebensmittel auf den Teller als die empfohlene Höchstmenge. Das hat das Max-Rubner-Institut, die Forschungseinrichtung des Bundes für Ernährung und Lebensmittel festgestellt. Auch in der EsKiMo-Studie mit Kindern ab sechs Jahren wird darauf hingewiesen, dass Obst und Gemüse im Speiseplan viel zu oft fehlen.
Sofie Langmeier, bildungspolitische Sprecherin Die Grünen – Rosa Liste: „Bildungsgerechtigkeit geht durch den Magen – und soll natürlich schmecken. Wer will, dass unsere Münchner Kindl gesund groß werden, muss dafür sorgen, dass sie frisches und gesundes Essen auf den Teller bekommen. Mit der Frischküche stellen wir das sicher. Das kostet etwas, aber das ist eine Investition in die Zukunft, denn der Grundstein für eine gesunde Lebensweise wird im Kindesalter gelegt.“
Marion Lüttig, kinder- und jugendpolitische Sprecher*in Die Grünen – Rosa Liste: „Wer sein Kind in eine Kita bringt, muss sich darauf verlassen können, dass es dort gut versorgt ist. In jeder Hinsicht. Für manche Kinder aus ärmeren Familien ist das Kitaessen die einzig warme Mahlzeit am Tag. Deswegen haben wir als Stadt hier eine besondere Verantwortung unseren Kleinsten gegenüber. Außerdem freut mich, dass wir unsere hauswirtschaftlichen Fachkräfte so weiterqualifizieren und stärken.“