München muss eine Stadt sein, die für Menschen jeden Alters lebenswert ist. Gerade Senior*innen begegnen im Alltag aber vermehrt Hürden. Oft nehmen mit dem Alter für viele gesundheitliche Einschränkungen zu, viele Menschen sind nicht mehr so mobil wie früher. Und auch kleine Renten machen die Teilhabe am sozialen Leben im teuren München schwerer. Gleichzeitig ist klar, dass die „neue Generation der Alten“ in vielerlei Hinsicht nicht mit früheren vergleichbar ist: Viele sind aktiver und fitter, engagieren sich im Ehrenamt und sind ein umtriebiger Teil der Stadtgesellschaft. Dazu kommt, dass sich Bedürfnisse und Interessen auch innerhalb der Altersgruppe über 60 stark unterscheiden.
Die Stadt München setzt deswegen seit Jahren darauf, eine gute und vielfältige Politik für die Münchner Senior*innen zu machen, die ihnen Teilhabe ermöglicht und Barrieren abbaut. Dem trägt das seniorenpolitische Konzept Rechnung, das heute im Sozialausschuss des Stadtrats verabschiedet wurde und das die politische Zielrichtung für die kommenden Jahre vorgibt. Senior*innenpolitik ist aber längst ein Querschnittsthema geworden, das über alle Referate hinweg eine große Rolle spielt. Das ist deshalb relevant, weil die Münchner Gesellschaft älter wird. Derzeit sind rund 270.000 Münchner*innen über 65 Jahre. 2040 werden es 309.000 Menschen sein. Generationengerechte und -sensible Politik und entsprechende Angebote werden also immer wichtiger. Gleichzeitig müssen in haushaltspolitisch herausfordernden Zeiten Schwerpunkte gesetzt werden.
Sofie Langmeier, sozialpolitische Sprecherin Die Grünen – Rosa Liste: „München macht eine bundespolitisch wegweisende Politik für Senior*innen. Das ist wichtig, damit Menschen jeder Generation, mit oder ohne Mobilitätseinschränkung, und auch die mit weniger Geld am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Uns ist wichtig, dass neben den Angeboten für Senior*innen auch solche gestärkt werden, die den Austausch zwischen den Generationen fördern. Bei den Babyboomern, die nun älter werden, sind die Unterschiede groß: Manche sind noch lange fit, andere haben früher gesundheitliche Probleme, manche sind sozial gut eingebunden, engagieren sich ehrenamtlich, andere sind einsam. Allen gemeinsam ist, dass sie mit ihren Bedarfen in der Stadt gut leben können wollen. Unser aktualisiertes seniorenpolitisches Konzept spiegelt diese Vielfalt wider. Es wird uns helfen, trotz der schwierigen finanziellen Situation der Stadt Kurs zu halten und unsere Angebote zu fokussieren.“
Clara Nitsche, sozialpolitische Sprecherin Die Grünen – Rosa Liste: „Viele Menschen tun sich mit zunehmendem Alter schwer, Bildungs- oder Kulturangebote wahrzunehmen. Entweder, weil die Wege dorthin weit oder zu beschwerlich sind, oder weil die Rente nicht reicht. Deswegen ist es wichtig, Kulturveranstaltungen für Einkommensschwächere erschwinglich zu machen oder Bildungsangebote zu den Menschen in die Viertel zu bringen. Das wollen wir stärken. Außerdem wird unser Alltag digitaler. Einrichtungen wie die Alten- und Servicezentren bieten immer mehr Kurse an, die Senior*innen dabei helfen, sicher mit dem Smartphone oder Online-Banking umzugehen. Nicht alle fühlen sich im Digitalen wohl, deswegen wird die Stadt dafür Sorge tragen, dass Menschen ohne Internet weiterhin analoge Beratung erhalten und Angebote wahrnehmen können.“