Pressemitteilung | 05.04.2011

Grünes Antragspaket zur Migrationspolitik

P R E S S E M I T T E I L U N G

Grünes Antragspaket zur Migrationspolitik

Mit einem dreiteiligen Antragspaket hat die Stadtratsfraktion Die Grünen – rosa liste heute spezifische Probleme von Bürgerinnen und Bürgern mit Migrationshintergrund aufgegriffen. Dabei geht es um kulturelle Vielfalt in der Gesundheitsversorgung um erhöhte Selbstmordraten von jungen Migrantinnen und um Schwierigkeiten bei der Inobhutnahme von Jugendlichen mit Migrationshintergrund.
Die migrationspolitische Sprecherin der Fraktion, Gülseren Demirel, verwies darauf, dass es im Problemkreis „Gesundheit und Migration“ noch erheblichen Handlungsbedarf gebe. Dies habe auch der Deutsche Ethikrat in einer Studie festgestellt, die nach dem Willen der Grünen nun dem Stadtrat vorgestellt werden soll. Gülseren Demirel: „Kulturbedingte Unterschiede haben großen Einfluss auf den Umgang mit der Krankheit. Die mit dem Migrationshintergrund verbundenen spezifischen Bedürfnisse sind daher adäquat zu berücksichtigen und mögliche Konsequenzen für München zu ziehen, wie z. B. die interkulturelle Öffnung der Gesundheitsversorgung oder die Förderung der interkulturellen Kompetenz in der Ausbildung.“

In einem weiteren Antrag fordern Die Grünen – rosa liste einen Bericht über die Suizidraten junger Migrantinnen in München. Gülseren Demirel: „Das Suizidrisiko bei jungen Frauen mit muslimischem Hintergrund ist 1,8 mal höher als bei gleichaltrigen deutschen Frauen, also fast doppelt so hoch. Bei Selbstmordversuchen liegt die Zahl der 18-35-Jährigen Migrantinnen fast sechs Mal höher. Aus diesem Grund sollte auch die Stadt München zunächst belastbare Daten erheben und gegebenenfalls kulturspezifische Präventionsmaßnahmen ergreifen.“